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FOLGE 18 - CAMPUS INSIGHTS MV - STUDIEREN MIT MEERWERT.

Teaser:

Ich habe gut herausgefunden, wie das Studium später vielleicht mal so ablaufen könnte.

Die sind wirklich alle willkommen. Wir haben kein Auswahlverfahren. 

Ja, jetzt wird es so ein bisschen sentimental, aber es ist einfach toll hier.

 

Lena: Hi und herzlich willkommen bei dem Podcast Campus Insights MV – Studieren mit Meerwert. Schön, dass ihr wieder reinhört.

Toni: Hi, hier sind wieder Toni und Lena und wir begrüßen euch zu Folge 18. Heute geht es um die Uni Rostock. Wir sprechen über ein deutschlandweit einmaliges Studium für junge Schüler:innen, aber da gibt es gleich mehr zu.

Lena: Ja, und an alle Hörer:innen, die vielleicht das erste Mal dabei sind heute: Wir können euch versprechen, dass ihr super viel über MV als Studienstandort erfahren werdet. Taucht einfach mal ein und hört euch auch gerne unsere letzten Folgen an. Jetzt gibt es noch einen kleinen Throwback in die letzte Folge. Wir hatten Gäste aus Greifswald im Podcast, und zwar Marko und Theresa. Die beiden haben uns vom Nordischen Klang, einem Festival für nordeuropäische Kunst, Literatur und Musik erzählt und wie sie das ganze Festival organisieren und was da eigentlich alles an Aufwand hinter steckt. Außerdem haben sie auch erklärt, wie die Studis der Uni Greifswald da mit helfen können und damit zum Beispiel ihre Sprachkenntnisse anwenden und verbessern. Wer die Folge noch nicht gehört hat, schiebt sie gleich in die Warteschlange und hört euch das mal nach dieser Folge an.

Toni: Mira hat uns dazu auf Instagram geschrieben und erzählt, dass sie schon beim Nordischen Klang war und beeindruckt ist, was da eigentlich alles so an Orga läuft und wie viele Studenten da mitmachen. Sie überlegt jetzt auch einfach mal mitzumachen und mitzuhelfen.

Lena: Ja und falls ihr auch Themen, Fragen, Feedback oder Ähnliches habt, dann immer her damit. Am besten erreicht ihr uns mit einer DM auf dem Instagram Account @studierenmitmeerwert.

Toni: Alles klein und zusammengeschrieben und mit doppelt E wie das Meer.

Lena: Oder ihr markiert uns in einem Beitrag oder in einer Story mit dem Hashtag #studierenmitmeerwert oder mit dem Hashtag #campusinsightsmv. Die Kontaktmöglichkeiten findet ihr wie immer in den Shownotes. So, bevor wir unsere Gäste jetzt gleich begrüßen, stellen wir euch noch ganz kurz Rostock als Studienstandort vor und hier kommt für euch: 

 

Der 30 Sekunden HoodCheck

 

Lena: Rostock ist die größte Stadt Mecklenburg-Vorpommern und bietet nicht nur Großstadtfeeling. Der Warnemünder Strand ist der perfekte Platz, um an der Ostsee abzuschalten. Außerdem ist Rostock Platz 8 im Ranking der lebenswertesten Städte Europas geworden. Uni Rostock - ist die älteste Uni im Ostseeraum, bietet über 170 Studiengänge. Hier findet also echt jeder seinen Platz und die Uni Rostock hat eine interdisziplinäre Fakultät. Hier werden Forschende und Studis zusammengebracht, Lösungen für aktuelle Probleme zu finden. Falls euch das jetzt alles zu schnell ging, keine Sorge. Wir verlinken euch wie immer den HoodCheck noch mal in den Shownotes. Auf Instagram könnt ihr euch also weiter informieren.

Toni: So, jetzt zum Thema. Wir reden über das einzigartige Juniorstudium an der Uni Rostock. Hier kriegen Schüler:innen die Chance, schon mal in das Uni-Leben zu schnuppern. Vielmehr dazu erzählen euch aber Paul vom Juniorstudiumteam und Juniorstudentin Amy. Die beiden sind uns heute online zugeschaltet. Herzlich willkommen im Podcast.

Lena: Schön, dass ihr da seid. 

Paul: Moin.

Lena: Ja, wie immer schauen wir erst mal so, was das Internet so über euch weiß und stellen euch mal vor. Und Paul, wir starten mit dir. Du hast 2018 dein Abitur in Neustrelitz gemacht und auch gleich 2018 hast du angefangen an der Uni Rostock Medizin zu studieren. Und seit 2019 hast du ein Stipendium an der Konrad-Adenauer-Stiftung. Dazu haben wir auch gleich mal eine kleine Zwischenfrage: Was ist das für ein Stipendium?

Paul: Ja, die Konrad-Adenauer-Stiftung ist ja eine parteinahe Stiftung und die ganzen parteinahen Stiftungen in Deutschland vergeben Stipendien in der Begabtenförderung. Und das ist vielleicht auch gleich ein Tipp für alle, die sich für ein Studium interessieren, weil die unterstützen das Studium mit einem Büchergeld und dann mit dem, was man Äquivalent beim BAföG bekommen könnte. Und das unterstützt einfach sehr beim Studieren und beim Leben natürlich.

Lena: Ja, cool. Voll guter Tipp. Danke schön. Genau - und 2020 hast du dann begonnen, das Projekt Juniorstudium stellvertretend zu koordinieren.

Paul: Genau.

Toni: Stimmt das so weit alles. Und möchtest du noch was ergänzen?

Paul: Ja, es gibt immer viel zu erzählen. Genau, ich bin stellvertretender Projektkoordinator beim Juniorstudium und ich war selber Juniorstudent früher. Das ist, glaube ich, so das Spannendste, glaube ich, für unseren Podcast heute. 

Lena: Ja, toll. 

Paul: Und seit 2020 bin ich in der Projektorga und mache das gemeinsam mit der Michelle Dunkel. Die ist die Projektkoordinatorin, die ist auch fest angestellt im Projekt und wir sind das dynamische Duo und alle Uni-Projekte haben irgendwie eine Projektleitung und das ist bei uns Frau Professor Martens. Die ist Professorin für Praktische Informatik hier in Rostock. Genau.

Lena: Ja, spannend. Vielen Dank. Da haben wir natürlich noch ganz viele Fragen gleich zu. Wir machen vorher noch mal mit dir weiter, Amy. Du bist jetzt 17 Jahre und du gehst an die Greenhouse School in Graal-Müritz, das ist in der Nähe von Rostock, und du wohnst auch in der Nähe von Rostock. Du gehst jetzt in die 11. Klasse und nächstes Jahr machst du also dein Abi und seit 2023 bist du beim Juniorstudium dabei.

Amy: Genau, das stimmt so weit. Ich habe letztes Jahr angefangen, da habe ich mich eingewählt und das war tatsächlich auch Medizin - Organsysteme hieß das Ganze. Das habe ich besucht und dieses Jahr dachte ich, nehme ich einfach mal einen ganz anderen Fachbereich und habe mich da für die Theorie der Bildung entschieden, also so Lehramt, so ein bisschen. Genau, das fand ich beides auf jeden Fall bis jetzt sehr fun.

Toni: Und hast du sonst noch etwas, was du gern ergänzen oder berichtigen möchtest?

Amy: Ja, in meiner Freizeit mache ich Musik noch so ein bisschen nebenbei und da habe ich letztes Jahr auch meinen ersten eigenen Song released. 

Lena: Wie cool!

Amy: Ja, mit Florian Frank zusammen. Der kommt auch hier aus der Region, aus Ribnitz, aus unserer kleinen Stadt hier. Ja, der heißt “SO LEICHT” auf Spotify.

Toni: Das ist ja geil.

Lena: Und ich würde sagen, den spielen wir jetzt einfach mal ein, oder? So als Einstieg in den Podcast. 

Amy: Ja.

 

Ausschnitt “SO LEICHT” - AMYLIA, florian frank

 

Toni: Boah, ich bin wirklich überrascht. Das habe ich gerade nicht erwartet. Das ist echt irgendwie so meine Art von Mucke und die Stimme kommt richtig krass. Das klingt super professionell. Es ist wirklich cool.

Lena: Ja, voll schön. Ich glaube, wir und vor allem Toni würden jetzt noch gerne weiter mit dir über deine Musik sprechen, aber wir kommen jetzt mal zum Thema der Folge, und zwar zum Juniorstudium. Da starten wir jetzt rein und Toni hat auch gleich die erste Frage an euch.

Toni: Genau, und wir machen mal den Anfang, ganz grundlegend. Das richten wir jetzt an dich, Paul. Was ist das Juniorstudium eigentlich? Kannst du uns mal so einen groben Abriss geben?

Paul: Ja, super, gerne. Erst mal ist das Juniorstudium ein wundervolles Projekt an der Uni Rostock. Wir bieten Frühstudium an für Schülerinnen und Schüler, primär für die Oberstufe, aber auch für begabte Schülerinnen und Schüler, die einfach eine neue Herausforderung suchen. Uns gibt es seit 2008 an der Uni Rostock. Wir haben schon relativ viel Erfahrung sammeln dürfen, gehen jetzt in das 16. Jahr und in unserem Juniorstudium bieten wir asynchron- und digital Vorlesungen an. Das sind reale Vorlesungen von der Universität Rostock, die wir aufgezeichnet haben. Die dürfen sich die Schülerinnen und Schüler, so wie die Amy, dann online anschauen auf unserer Lernplattform. Und in diesen Lehrveranstaltungen werden sie dann betreut von einem Tutor, einer Tutorin, die dieses Fach selber studiert hat und die auch die Vorlesung selber besucht haben, also die genau wissen, was da abläuft und die den Juniorstudierenden, also den Schülerinnen und Schülern, einfach einen wunderbaren Einblick in das Studium geben können und ihnen weiterhelfen können und irgendwo so ein bisschen die Brücke bieten zwischen Schule und der Lehrkraft und einem Studium, wo man sich ja sehr selbst organisiert. Genau. Und dann ist das so, dass im Juniorstudium wir noch so ein paar Aufgabenformate ihnen anbieten, die an das Unileben, den Unialltag angelehnt sind. Das machen die Tutor:innen und dadurch erfahren die Schülerinnen und Schüler einfach, was auf sie zukommen könnte. Und ich glaube, ein Highlight ist dann immer, dass wir auch Präsenzveranstaltungen an der Universität Rostack anbieten. Das sind mindestens zwei, wo jeder Schüler, jede Schülerin die Chance bekommt, einmal so eine Uni von innen zu sehen in verschiedenster Weise und einfach auch mal nach Rostack zu kommen und die Stadt und uns kennenzulernen.

Toni: Und wie viele machen da mit?

Paul: Wir sind jetzt 500 Leute und mehr und das haben wir tatsächlich das Niveau seit mehreren Semestern jetzt. Ich glaube, das ist so ein bisschen pandemiebedingt, dass während der Corona-Pandemie viele sich gesagt haben: „Boah, was mache ich jetzt?” Und dann kommen sie aus Juniorstudium. Weil vor 2018 zum Beispiel, wenn man da zurückblickt, da hatten wir so die 200 bis maximal 300 Einschreibungen und jetzt sind wir halt so hoch eingepegelt.

Lena: Das finde ich aber wirklich auch krass. Also 500 Leute.

Toni: Das habe ich auch nicht erwartet.

Lena: Ja, heftig. Bevor wir jetzt noch ein bisschen mehr über das Projekt selbst reden, wollen wir wissen, was euch denn dazu bewegt hat, erst mal mitzumachen. Amy, da kannst du jetzt gerne mal starten. Was hat dich denn dazu animiert, dich für das Juniorstudium einzuschreiben - damals, letztes Jahr?

Amy: Also erst mal überhaupt die Frage: „Was will ich denn später eigentlich machen?” Und da fand ich, war das Juniorstudium eine super Initiative, um da mal so ein bisschen reinzuschauen und zu gucken: Was könnte ich denn später machen oder was kann ich mir unter bestimmten Berufen einfach auch irgendwie vielleicht vorstellen oder unter bestimmten Studiengängen. Und unsere Schule fördert das Ganze halt auch sehr, also diese Berufsorientierung. Da haben wir einige Projekte, die wir machen und das ist bei uns im schulischen Rahmen mit dem Juniorstudium auch. Genau, da hatten wir so eine kleine Präsentation von Schülern, die das auch mal gemacht haben und da wurde uns erklärt, was wir da dann genau eigentlich machen müssen, wie das so abläuft, so ungefähr. Und das hat sich sehr interessant angehört. Und da dachte ich mir wähle ich mich auch mal ein. Genau, und so ist das dazu gekommen.

Lena: Ja, voll gut. 

Toni: Sehr cool.

Lena: Ich kann mir das auch richtig vorstellen. Ich erinnere mich noch, damals, als ich in der Oberstufe war, dann ist man ja auch echt so ziemlich - so ein bisschen aufgeschmissen, was man eigentlich machen soll, es gibt tausende Möglichkeiten und irgendwie kann man ja so ein bisschen alles machen, aber man weiß dann gar nicht so richtig, was genau das Richtige für einen selbst ist. Von daher ist das ja wirklich, wie du sagst, voll die gute Möglichkeit. Und Paul, was liegt dir an dem Projekt? Also klar, du warst selbst mal Juniorstudent, aber warum koordinierst du jetzt mit?

Paul: Ja, genau. Ich fand das natürlich damals auch schon ziemlich cool und dachte mir auch schon so ein bisschen: „Boah, vielleicht kann man das irgendwann mal selber gestalten.” Und dann trottet man so ins Studium und bei Medizin ist es ja auch so, dass man nicht so die ultimative Handhabe darüber hat, wo man studieren darf. Das ist ja zentral vergeben, Medizinstudienplatz. Und mich hat es dann glücklicherweise nach Rostock verschlagen. Und ja, das ist eigentlich eine ganz witzige Story, wie ich hier reingekommen bin. Wir waren auf so einer Mediziner-Party und dann habe ich da einfach meine alte Tutorin getroffen und habe die einfach mal angesprochen und meinte: „Ey, du, Pia - warst du nicht mal meine Tutorin im Juniorstudium?” und by the way - jetzt geht es mir ähnlich. Jetzt kommen auch so meine Juniorstudenten an und sagen: „Ey, du warst, glaube ich, mein Tutor.” Genau, dann habe ich sie einfach mal so gefragt: „Ist da vielleicht ein Arbeitsplatz frei? Könnte man damit einsteigen?” Und dann haben wir uns recht gut verstanden und dann ging das auch ziemlich schnell, dass ich dann in die Projektorga eingestiegen bin und anfangs habe ich noch eine Lehrveranstaltung begleitet, die Neuroanatomie, und bin dann irgendwann komplett in die Orga gewechselt, um das noch besser zu betreuen.

Lena: Bist du jetzt quasi studentische Hilfskraft und koordinierst das Projekt oder ist das ein Ehrenamt oder wie genau bist du dort angestellt?

Paul: Das ist eine studentische Hilfskraftstelle, genau. Also alle unsere Tutorinnen haben eine studentische Hilfskraftstelle. Das ist auch eine schöne Arbeit, weil sie flexibel ist, geht von jedem Ort aus, genauso wie die Juniorstudierenden, von jedem Ort aus ihre Vorlesungen schauen können, können die Tutorinnen und Tutoren von jedem Ort aus betreuen. Es gibt keine festen Arbeitszeiten. Das teilt man sich selber ein, außer die Präsenzveranstaltung, wo man dann die Juniorstudierenden vor Ort hat. Und ich glaube, das macht auch so für unsere Tutor:innen den Reiz aus, bei uns mitzuarbeiten und sich auch entfalten zu dürfen. Ich glaube, das ist ein sehr, sehr wichtiger Fakt, warum viele hier landen dann auch.

Lena: Ja, cool.

Toni: Inwiefern organisierst du das? Also kümmerst du dich quasi darum, dass alle Bewerber:innen dann in die entsprechenden Fächer und Lehrveranstaltungen auch kommen und inwiefern die mitlaufen und was ist Präsenz und was ist nicht Präsenz? Also kümmerst du dich darum oder wie sieht das bei dir aus?

Paul: Genau, die Michelle und ich haben uns das ein bisschen aufgeteilt. Michelle als Vollzeitstelle hat ein bisschen mehr Zeit natürlich, sich um die Schulen und die Schüler:innen zu kümmern und macht das organisatorische Netzwerk im Hintergrund, also kümmert sich darum, dass der Kontakt zu den Partnerschulen abläuft. Wir haben 24 Partnerschulen, Amys Schule ist eine davon. Dass die Plattformen laufen, also dass die digitalen Infrastrukturen im Hintergrund laufen, wo die Juniorstudierenden sich einschreiben, macht alles Vertragliche mit unseren Tutor:innen, schaut, dass wir uns gut zurechtfinden und plant viel rund das Thema Merchandising, betreut die Social-Media-Kanäle, die wir haben und ist im Hintergrund dafür da, dass alles gerade läuft. Und ich kümmere mich darum oder habe mich bis letztes Jahr die medizinischen Veranstaltungen gekümmert und kümmere mich jetzt um Qualitätssicherungen und Workshops - weil wir bieten nicht nur Vorlesungen an, das ist der große Part Studienorientierung, den Amy auch schon angesprochen hat, sondern wir haben gemerkt, die Schülerinnen und Schüler brauchen einfach so ein bisschen Vorbereitung, noch besser in die Uni starten zu können. Und deshalb bieten wir Workshops an und das koordiniere ich mit und halte auch selber Workshops und das ist so mein Tagesgeschäft, genau.

Toni: Das Ganze ist ja einzigartig in Deutschland. Und jetzt einfach mal ganz simple die Frage: Warum macht das die Uni Rostock? Also klar, man sieht jetzt, die Leute haben Bock drauf, die Schüler.innen. Aber weißt du, wie das entstanden ist? Also warum sich die Uni Rostock gedacht hat: „Ey, wir machen das einfach?”

Paul: Genau. Also der Fakt, dass es einzigartig ist, ist cool, dass du es ansprichst, weil es gibt zwar über 60 Frühstudienprogramme in ganz Deutschland, aber soweit wir das recherchiert haben, sind wir das einzige Programm, das asynchrone Veranstaltungen anbietet. An anderen Hochschulen müssen die Schülerinnen und Schüler dann tatsächlich vor Ort an die Uni kommen und dort die Lehrveranstaltung besuchen. Wir haben mit unseren aufgezeichneten Vorlesungen wirklich ein Alleinstellungsmerkmal. Und genau das ist auch das, warum wir zum Beispiel auch in der Informatik angesiedelt sind und warum es uns seit 2008 so als Online-Frühstudium gibt, weil sich damals gesagt wurde: „Hey, es gibt doch vielleicht auch mal andere Lehrformate.” Und deshalb kam man so auf die Idee, einfach mal eine Vorlesung aufzuzeichnen und sie online zur Verfügung zu stellen und das hat sich dann jetzt zu dem entwickelt, wo wir jetzt sind. Genau, die Theorie dahinter ist einfach, dass man weg von diesem Präsenz- und Synchron-Ding zu mehr Flexibilität kommt. Und das ist ja auch für die Schülerinnen und Schüler unglaublich wichtig. Ich meine, in der Abiturphase könnt ihr euch sicher auch noch daran erinnern, wie voll bombardiert wir da sind und - Amy lacht auch gerade mit - wie viel Aufgaben und Klausuren und Testaten. Und da ist es einfach super, super wichtig, dass man denen die Möglichkeit gibt, sich auch selbst zu organisieren.

Lena: Ja, voll.

Toni: Ja, mega cool. Macht Sinn.

Lena: Okay, wir bleiben mal so ein bisschen jetzt in Rostock, also in der Stadt Rostock. Und Paul, du bist ja von Neustrelitz nach Rostock eben gekommen zum Studium. Deswegen wollen wir ganz gerne mal von dir wissen, was macht die Stadt denn als Studienstandort für dich so besonders? Was geht in Rostock?

Paul: In Rostock geht erstaunlich viel. Dieser Fakt, dass man aus Neustrelitz kommt, ist natürlich schön, weil man dann nicht so einen krassen Kontrast hat. Neustrelitz ist so eine kleine süße Stadt im Süden von Mecklenburg. Und wenn man dann nach Rostock kommt und hier in die kleinen Viertel geht, wenn man zum Beispiel in der KTV wohnt, in der Kröpeliner-Tor-Vorstadt, dann ist das schon Kleinstadt-Flair. Man geht da durch die Straße und sieht mindestens zwei Leute, die man da kennt. Das ist schon echt süß. Und ich glaube, das ist auch das, was so diesen Charme der Stadt ausmacht, dass es eine Großstadt mit Kleinstadt-Flair ist. Das sage ich immer, wenn ich Rostock erkläre, weil wir haben öffentlichen Personalverkehr, der super gut ist. Es gibt eine S-Bahn nach Warnemünde. Es ist einfach eine schöne Stadt, weil sie kompakt ist, klein ist, aber trotzdem alle Vorteile bietet, mit Kultur und Ausgehmöglichkeiten, die so eine Großstadt auffahren kann.

Lena: Und habt ihr irgendwie einen Tipp, was man unbedingt gesehen haben muss? Also wo ihr gerne in Rostock hingeht, was ihr gerne in Rostock unternehmt? Gibt es da was?

Paul: Also ich hätte einen Tipp für Leute, die Natur lieben, weil das ist auch so ein Vorteil in Rostock. Ich fahre super gerne Rennrad und man ist einfach so schnell aus dieser Stadt raus, man setzt sich aufs Fahrrad und ist in zehn Minuten aus der Stadt raus und ist dann in Mecklenburg im flachen Land und kann super schnell Fahrrad fahren. Das macht super viel Spaß. Und Rostock an sich ist einfach so wunderschön durch die Größe. Ich bin super gerne in Gehlsdorf im Sommer. Das ist das andere Warnow-Ufer. Da kann man richtig toll picknicken, kann da lang spazieren, kann da lang joggen. Und ich glaube, das sagen vielleicht alle, die aus Rostock kommen: Warnemünde ist einfach das Highlight. Da kommt man nicht drum hinweg. Es gibt nichts Schöneres, als da im Sommer zu sein, nach der Uni einfach an den Strand zu fahren, vielleicht ein Lehrbuch mitzunehmen - wobei das nie funktioniert. Man nimmt diese Dinger mit, aber man guckt da nie rein, sondern man glotzt aufs Meer und geht baden und hat einfach eine schöne Zeit. Und vielleicht so als Tipp: Mit Fahrrad nach Warnemünde fahren oder mit in die S-Bahn nehmen, das Fahrrad, und dann einfach mal ein bisschen Richtung Westen fahren. Da kommen dann ein bisschen schmalere Strandabschnitte mit so kleinen Feuerstellen. Und da hat man einfach die schönsten Sommerabende, wenn man da mit Freunden zusammensitzt, ein kleines Feuer macht, die Sonne geht über der Ostsee unter, die Schiffe fahren in Warnemünde raus. Das ist traumhaft schön. Jetzt wird es ein bisschen sentimental, aber es ist einfach toll hier.

Lena: Ja, schön. Danke. Amy, hast du noch einen Tipp?

Amy: Ja, also ich wäre auch für den Stadthafen. Der ist wirklich sehr schön hier in Rostock. Vor allem auch, wenn die Hanse-Sail hier ist, da ist auch immer ordentlich was los. Kann man sich auf jeden Fall auch mal angucken.

Toni: Ja, mega geil. Ich habe immer noch das Bild im Kopf jetzt mit diesem wunderschönen roten Sonnenuntergang und dann ja, egal ob man im Stadthafen ist oder irgendwo am kleineren Strandabschnitt. Es ist wunderbar. Paul, du studierst Medizin.

Paul: Richtig. 

Toni: Deswegen jetzt mal abgesehen vom Juniorstudium, was macht für dich die Uni Rostock besonders? Also, was macht sie einfach richtig gut und was begeistert dich an der Uni Rostock?

Paul: Das Schöne an der Uni Rostock ist, dass es einfach eine Uni der kurzen Wege ist. Das hört sich jetzt an wie so ein Werbeslogan, aber es ist einfach so. Wir sind kleine Studiengänge, wir kennen uns fast alle. Die Dozierenden kennen uns auch relativ schnell. Wenn ihr euch an diesen Podcast erinnert, den ihr mit ICAROS gemacht habt, das ist auch das …

Lena: Ja - Folge vier, Toni? 

Toni: Vier muss es sein.

Lena: Folge drei, Folge vier?

Toni: Nein, vier.

Paul: Hört da unbedingt rein. Super sympathische Menschen, die beiden. Und das ist genau das, was die Laura Hiepe gesagt hat. Also die Dozierenden kennen uns auch und man grüßt sich und die verfolgen so den Weg und das ist wirklich ein Vorteil, den die Uni Rostock bietet. Das Krankenhaus ist auch nicht allzu groß. Es ist eine Universitätsklinik, es ist ein Maximalversorger, aber es ist “nur” ein 1100-Bettenhaus. Das heißt, auch da hat man nicht so viele Leute, an denen man vorbeiläuft und die man neu kennt. Das heißt, wenn man hier Leute kennenlernt, dann sieht man die immer wieder. Und das ist größtenteils ein Vorteil, kann auch ein Nachteil sein, aber ich sehe es vor allem als Vorteil.

Lena: Ja, ich glaube, Toni und ich sind da auch immer sehr Fans von kleineren Gruppen, kleineren Unikreisen. Man kennt die Dozierenden, die Dozierenden kennen einen. Man ist nicht nur so eine Nummer, sondern hat halt auch vielleicht mal so ein bisschen Kontakt und so. Wir sind da, glaube ich, auch große Fans von. Ich wollte jetzt nicht für dich sprechen, Toni, aber ich glaube …

Toni: Nein, ist völlig richtig. Wollte ich auch gerade sagen. Das kann ich eins zu eins so bestätigen. Da hast du mich durchschaut, Lena.

Lena: Habe ich dich durchschaut.

Toni: Ja, quasi. Okay, dann wissen wir jetzt Bescheid. Und damit wir uns den Mund nicht fusselig schnacken, holen wir jetzt erst mal frische Getränke und hören uns nach der Pause wieder. Bis gleich.

 

Ihr wollt mehr wissen über Studium, Land und Leute in Mecklenburg-Vorpommern? Klickt euch auf unsere Website: studierenmitmeerwert.de

 

Toni: So, hier sind wir wieder und es geht da weiter, wo wir aufgehört haben. Amy, du hast uns ja erzählt, dass du über deine Schule auf das Juniorstudium aufmerksam geworden bist. Warum hast du dich dann für Medizin als erstes Fach entschieden? Gab es da eine Auswahl?

Amy: Ja, tatsächlich gab es eine recht große Auswahl, aber ich habe mich schon immer irgendwie für Medizin interessiert. Das ist auch so familiär, so ein bisschen. Meine Mutter ist Krankenschwester und ich glaube, da hat sie mir das einfach so mitgegeben, schon so ein bisschen dieses Interesse. Und deswegen dachte ich, schaue ich mir mal an, was das Ganze beinhaltet im Studium später. Genau.

Lena: Und ich habe noch eine Zwischenfrage an Paul, und zwar, wenn Amy sagt, das Angebot war eigentlich recht groß, zwischen wie vielen Fächern können denn die Schüler:innen wählen am Anfang?

Paul: Ja, wir haben 24 Fächer über die volle Breite des Angebots der Universität Rostock. Und da kann man dann in seinen Studienfächern oder Feldern sehen: Was interessiert mich? Wo kann ich mal reinschnuppern? Einige Veranstaltungen gehen auch über zwei Semester. Das sind so Vorlesungen, wo wir gesagt haben: Okay, hier haben wir jetzt vielleicht 28 Vorlesungen, weil das große Vorlesungsreihen sind. Die haben wir dann gesplittet, damit das einfach auch wieder der Zeitfaktor nicht so groß ist für die Schülerinnen und Schüler. Und das ist dann so ein Angebot für die Leute, die sagen: „Ey, das fand ich jetzt so cool, diese Veranstaltung. Da habe ich Bock, noch mal ein zweites Semester in dem gleichen Fach zu machen.”

Lena: Kannst du mal ein paar Beispiele nennen? Wir haben gehört Medizin, dann hat Amy schon erzählt: Bildungswissenschaften. Was gibt es da noch? 

Paul: Genau, ja. Bildungswissenschaften ist natürlich ein großes Thema in Rostock. Wir haben ja viele Lehrerinnen und Lehrer, die hier ausgebildet werden per Studium. Da haben wir Amys Veranstaltung, also Theorie der Bildung, Sozialpsychologie. Das sind Veranstaltungen aus dem Themenkomplex, aber natürlich auch, total wichtig, unsere MINT-Fächer, Rostock hat ja super gute Physik und eine super gute Chemie. Und da haben wir auch Verlesungen, die man da besuchen kann, also in der Physik, Experimentalphysik, Grundlagen der Physik, Chemie, organische Chemie. Also für alle, die sagen: „Ey, in der Schule, das ist schon cool, aber ich brauche es ein bisschen tiefgreifender.” Da finden die hier ihre Interessen. Der Medizinbereich ist groß. Wir haben auch Ingenieurwissenschaften in Rostock, da ist zum Beispiel das Thema Verbrennungsmotoren. Wir sehen aber auch natürlich, das Interesse der Schülerinnen und Schüler ist ja auch vor allem in Richtung Nachhaltigkeit. Und da haben wir jetzt in diesem Jahr eine neue Veranstaltung, regenerative Energietechnik. Richtig cool. Man sieht auch bei uns, wir sind auch ein bisschen bestrebt da, den Wandel der Zeit und auch den Energiewandel mitzubegleiten und da auch Schülerinnen und Schüler ihre Interessen so ein bisschen anzubieten.

Lena: Ja, super. 

Toni: Noch mal als eine kleine Zwischenfrage für mich, sonst nervt mich das jetzt die ganze Zeit: Was genau ist MINT noch mal? Ich kenne das noch aus der Schulzeit, aber kannst du noch mal kurz erklären, wofür das steht?

Paul: Ja, super, gerne. Ist ja so ein bisschen geflügeltes Wort. MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Also diese vier großen Bereiche. Und auch aus allen diesen Bereichen haben wir Vorlesungen für Schülerinnen und Schüler im Angebot.

Toni: Ja, okay, macht Sinn. Hätte ich mir selbst erklären können.

Lena: Okay, dann gehen wieder zurück zu dir, Amy. Wir würden ganz gerne mal von dir wissen, was waren deine Erwartungen an das Juniorstudium?

Amy: Meine Erwartungen waren auf jeden Fall, dass ich überhaupt erst mal einen groben Überblick vom Studieren allgemein bekomme, vielleicht auch. Wie das später überhaupt abläuft. Und natürlich, die Berufsorientierung lief dann so im Vordergrund, weil jetzt in der Oberstufe, man hat natürlich viele Ideen, was man später machen könnte, aber ob das dann wirklich zu einem passt, kann man ja immer schlecht irgendwie rausfinden, wenn man es nicht so richtig ausprobieren kann. Und das Juniorstudium bietet da halt eine super Möglichkeit, dass man da wirklich mal so richtig reinschauen kann, wie das später vielleicht mal sein könnte.

Toni: Hast du eigentlich auch Freunde dabei, die mit dir quasi mitmachen, ob nun in unterschiedlichen Fachbereichen oder nicht. Aber sind so ein paar einfach deine Schulkumpels einfach mit dabei, die das auch machen?

Amy: Ja, tatsächlich sind einige aus meiner Klasse da mit dabei. Also einige von uns sind sogar im gleichen Kurs, sozusagen. Das ist ganz witzig.

Toni: Sehr cool. Weißt du, was sonst noch belegt wird von denen? Also hast du da von ein paar Leuten mitbekommen, was sie machen?

Amy: Ja, ich glaube, “Logik” ist eins, dann “Informatik” auch und “Einführung in die Sozialpsychologie” sind, glaube ich, viele.

Toni: Psychologie ist allgemein so ein Ding, das mögen super viele und wollen viele machen. Das kriege ich auch von meinen Freunden mit. Deswegen sage ich das nur. Weißt du noch, wie das war, als du deine erste Präsenzveranstaltung hattest? Hast du dich verlaufen an der Uni? Wusstest du, wo du hin musst? Und wie war es eigentlich, dann auf einmal da zu sein?

Amy: Also ich fand, das war sehr gut organisiert. Man hatte jetzt nicht Angst, dass man da irgendwie verloren geht. 

Paul: Das freut mich. 

Amy: Ja, man hat alles sehr gut gefunden. Aber es war auf jeden Fall sehr spannend, weil als man da reingekommen ist in den Hörsaal, es waren schon sehr viele Menschen. Also ich habe nicht damit gerechnet, dass da wirklich so viele zur Präsenz kommen zur Ersten. Und die Schüler kommen ja wirklich von überall. Also, das hätte ich auch nicht gedacht, dass teilweise da Leute aus Frankfurt anreisen oder so. Das ist schon krass. Aber sonst war das eigentlich ganz entspannt. Man hat alles ganz gut hinbekommen, mit Hilfe natürlich.

Toni: Weißt du noch, was Thema war in deiner ersten Veranstaltung?

Amy: Ja, so allgemein wie Stud.IP funktioniert. Also die Plattform, über die wir dann unsere Vorlesungen und Aufgaben bekommen. Genau, so eine allgemeine Einführung. Und dann am Ende wurden wir noch in Gruppen eingeteilt, je nachdem, in welchem Kurs wir waren. Und da gab es dann so ein paar Kennenlernspiele, so eine Kennenlernrunde, dass wir auch die anderen mal kennenlernen, die wir vielleicht auch noch nicht kennen.

Toni: Ja, cool.

Lena: Vielleicht noch mal zur Organisation: Wie können wir uns das denn vorstellen? Ihr habt ja schon gesagt, es ist nicht alles in Präsenz, aber es gibt Präsenzen und es geht über ein Semester oder manchmal auch über zwei. Hast du jetzt einmal die Woche Uni oder wie ist das bei dir so aufgeteilt?

Amy: Man bekommt so einen Ablaufplan, der wird hochgeladen. Und da stehen dann die ganzen Daten drin, zu wann man was abgeben muss oder wann welche Vorlesung hochgeladen wird. Und dann ist es eigentlich voll Selbststudium. Die Präsenzen werden natürlich angesagt. Einige sind online, manche auch vor Ort. In der Medizin weiß ich noch, das war vor Ort. Das war sehr cool, die zweite Präsenz. Genau, und die jetzt bei Theorie der Bildung, die ist online. Und da kriegen wir dann auch so kleine Aufgaben. Manchmal sind es Präsentationen oder Aufgaben, die wir dann vor Ort dann machen. Ja, und ansonsten muss man sich das alles so ein bisschen selber einteilen und die Fristen einhalten.

Toni: Ja, ist cool. 

Lena: Also du musst wirklich Sachen abgeben, Hausarbeiten oder Präsentation oder irgendwie so was musst du richtig abgeben, wie alle anderen Studierenden quasi auch?

Amy: Genau, also es gibt zwei Tests, die man hat und da muss man die Fragen beantworten. Das ist so Multiple Choice, so ein bisschen. Dann gibt es zwei Aufgaben, die man innerhalb des Semesters noch erledigen muss. Und am Ende gibt es noch eine Hausarbeit. Das können verschiedene Sachen sein, entweder eine Präsentation oder ein Lernvideo oder wirklich wie so eine Facharbeit.

Toni: Krass. Das ist echt mal der volle Einblick dann. Ich bin jetzt in meinem zweiten Semester, deswegen ich habe meine erste Klausurenphase durch und da habe ich genau das alles einmal abgedeckt, mit Präsentation hier und Hausarbeit da. Das ist verrückt, dass du das auch schon gemacht hast. Finde ich krass. Aber auch nicht schlecht. Ist ja geil, das als Einblick zu haben.

Lena: Wie machst du das denn, wenn du diese ganzen Sachen abgeben musst und auch Selbststudium machen musst oder dann auch mal zur Uni fährst oder dir digital das anschaust und du hast ja trotzdem nebenbei noch Schule, also du bereitest dich ja aufs Abi vor. Wie organisierst du das? Ich war schon beim Abi ein bisschen überfordert, muss ich sagen.

Amy: Man muss sich da die Zeit auf jeden Fall gut einteilen. Das ist vielleicht auch ein Tipp an die, die das noch nicht gemacht haben. Man sollte auf jeden Fall früh genug anfangen mit den Aufgaben, sonst verhaspelt man sich vielleicht so am Ende und dann ist das alles nicht ganz so schön, weil dann bekommt man Stress und den will man nicht. Aber am besten gut einteilen und dann schafft man das eigentlich auch ganz gut. Also wie gesagt, früh genug anfangen, das ist so das Wichtigste.

Paul: Das ist so eine krass wertvolle Erfahrung für die Schülerinnen und Schüler, weil Uni einfach so anders funktioniert als Schule und Schülerinnen und Schüler, die bei uns waren und später ins Studium einsteigen, erzählen uns auch manchmal so: „Boah, ich hatte so einen guten Start ins Studium. Meine Mitstudierenden haben alle so gestruggled, aber ich hatte so einen Head Start.” Also die wussten einfach, okay, ich muss mich zusammenreißen, ich muss mir einen Zeitplan machen, also diese Selbstorganisation, was Amy meinte, das bringen wir denen halt schon früh bei. Und deshalb sagen wir auch immer, wir sind nicht nur Studienorientierung, wir sind auch zu einem großen Maß zur Studienvorbereitung und geben den Schülerinnen und Schüler da wirklich wertvolle Erfahrungen. Bei uns dürfen sie halt Fehler machen. Das ist das, was an der Uni dann manchmal ziemlich wehtut, wenn man da irgendwie eine Frist verpasst oder so. Bei uns ist es dann immer so: Ja, war jetzt blöd - und dann lernt man das und merkt sich das und dann kommt es nicht wieder vor. Und das ist wirklich eine tolle Möglichkeit, die man hier hat.

Lena: Ja, mega wertvoll.

Toni: Und ihr habt jetzt eben beide von Selbstorganisation geredet. Ich weiß, dass ich da meine Problemchen mit hätte. Deswegen einfach mal die Frage: Gibt es Arten von Leuten, wo ihr sagt, die packen das? Also Leute, die einfach immer schon sich gut selbst organisieren konnten, wo ihr sagt, die Sachen müsste man mitbringen, damit man das easy rockt? Oder würdet ihr auch sagen, dass das sich jeder, wie du jetzt eben gemeint hast, da in dieser Zeit auch erarbeiten kann, diese Skills, um dann besser zu starten ins Studium?

Paul: Ich weiß nicht, Amy, willst du mal so erzählen, was du so mitgebracht hast und was deine Freunde so machen?

Amy: Ja, also wichtig ist auf jeden Fall, dass man Selbstdisziplin mitbringt, würde ich sagen, weil man muss sich dann auch schon die Mühe machen und die Aufgaben dann auch wirklich bestmöglich erledigen, weil sonst ist die ganze Erfahrung ja auch irgendwie so ein bisschen umsonst, wenn man das wirklich nur macht, weil man es machen muss. Da glaube ich schon, dass man sich da selbst disziplinieren muss und dann da auch wirklich mal ein bisschen was reinpacken muss, um das gut zu machen. Also auch dieser Wille, den man da vielleicht mitbringen muss. Das ist später in der Uni wahrscheinlich auch nicht anders. Da kann ich ja dann auch nicht immer sagen: „Oh nö, das möchte ich jetzt nicht machen.” Deswegen denke ich, dass das einfach wichtig ist. Ich weiß, dass bei mir in der Klasse auch einige damit so ein bisschen Schwierigkeiten hatten. Ich habe mich da am Anfang auch so ein bisschen schwergetan, weil das natürlich erst mal ungewohnt ist, weil man den Umfang ja noch nicht so ganz einschätzen kann, auch der Aufgaben oder der Hausarbeit oder wie auch immer. Aber mit der Zeit findet man sich da eigentlich ganz gut rein.

Paul: Also alle, die Bock haben, so ein bisschen sich selbst auszuprobieren, sich zu orientieren im ganzen Dschungel von Studienfächern und einfach mal zu schauen, was geht. Und natürlich auch die, wie sagen wir, drei bis fünf Stunden die Woche Zeit haben, um ein Juniorstudium zu machen. Die sind wirklich alle willkommen. Wir haben kein Auswahlverfahren. Wir heißen wirklich die willkommen, die Lust haben und dann mit uns diese Reise begehen wollen.

Lena: Wie ist das denn mit der Bewerbung? Ganz gutes Stichwort gerade: Wo kann man sich denn bewerben? Das können wir vielleicht auch noch in unsere Shownotes packen, aber erzähl doch mal, wo die Leute da am besten hingehen.

Paul: Genau, die beste Adresse ist natürlich immer unsere Website: juniorstudium.uni-rostock.de - da gibt es alle Informationen zum Ablauf, aber auch, wie man sich einschreibt. Man schreibt sich bei uns über ein Portal ein, ein Einschreibeportal ein, während des Einschreibezeitraums. Den veröffentlichen wir auch auf unserer Website oder natürlich auf unserem Instagram-Kanal. Und dann ist man im System registriert und dann geht es am Anfang des Semesters rauf auf unsere Lernplattform, Stud.IP, womit auch die Uni Rostock arbeitet. Wir haben eine eigene Stud.IP - und wenn man dann dort in der Veranstaltung ist, geht es auch schon sehr bald los mit den ersten Vorlesungen. Wir haben dann die ersten zwei Wochen als Orientierungsphase, wo dann die Schülerinnen und Schüler noch mal sagen können: „Boah, vielleicht passt das doch nicht. Vielleicht habe ich mich verwählt. Ich würde vielleicht noch gerne in eine andere Veranstaltung reinschnuppern als die hier.” Und dann kann man sich noch mal umorientieren und dann läuft man so die 14 Vorlesungswochen, die wir anbieten, durch. Genau.

Lena: Wir packen das auf jeden Fall noch mal in die Shownotes, dann die Links und noch den Insta-Account. Wir wollen natürlich jetzt auch von dir wissen, Amy, ob sich denn deine Erwartungen erfüllt haben an das Juniorstudium? Du bist jetzt ja schon, ich sage mal, anderthalb Semester dabei, ungefähr. Wie ist es? Hat sich das alles so erfüllt?

Amy: Also für mich auf jeden Fall. Ich habe gut herausgefunden, – es ist natürlich nur so ein kleiner Ausschnitt –, aber wie das Studium später vielleicht mal so ablaufen könnte, dann hat mir das für meine Berufsorientierung auf jeden Fall auch geholfen, was ich sehr schön finde. Was ich auch gut finde, ist, dass man auch neue Leute kennenlernt, was vielleicht noch mal so ein Side Fact, den ich ganz cool fand. Ja, aber doch. Also meine Erwartungen wurden auf jeden Fall erfüllt.

Lena: Und was willst du jetzt werden? Das wollen wir natürlich auch wissen. Also, was willst du werden? Was willst du studieren?

Amy: Also tatsächlich ist es so gerade keines von den beiden Dingen, die ich so angesprochen habe. Ich will gerne ein Auswärtiges Amt studieren. Das ist tatsächlich auch ein Studiengang, also jetzt geworden. Ich weiß nicht, ob das schon länger so ist, aber ja.

Toni: Aber ist doch auch super. Am Ende ist es ja für genau diese Orientierung da, um dann zu wissen: „Ey, das passt zu mir, das spricht zu mir.” oder halt auch nicht. Das ist ja absolut nicht schlimm, wenn man dann merkt, das ist vielleicht doch nicht das, wie ich es erwartet habe oder entspricht hundertprozentig dem, was ich mir später vorstelle oder sonst was. Ist ja super, wenn du da Orientierung gewinnen kannst. Ist ja am Ende nichts - oder schon was anderes, aber ist ja ein bisschen wie bei Praktika in der Schule, die man da hat. Die sind ja auch zur Orientierung da und nicht, den Traumjob direkt zu finden.

Paul: Ja, und das ist auch genau unser Ansatz, weil wir sagen, so Top-Drei-Studigründe für einen Studienabbruch ist halt einer davon, dass man nicht das Richtige gefunden hat. Und da schieben wir sozusagen diese Findungsphase einfach schon mal in die Schulzeit vor.

Lena: Ja, und ich denke mir halt auch, also, auch wenn du jetzt nicht sagst, „Okay, ich studiere jetzt halt Medizin, oder so.” du hast ja trotzdem schon mega viele Kompetenzen auch erworben, die dir auch bei jedem anderen Studium dann wieder helfen. Also allein diese Selbstorganisation und „Wo finde ich eigentlich was?” und „Wie ist es eigentlich in der Vorlesung zu sitzen?” und „Wie recherchiere ich?” und Alle Aufgaben, die du schon machen musstest, sind ja quasi so eine Basis von wissenschaftlichen Arbeiten, die man dann ja auch in anderen Fächern wieder anwendet. Das heißt, du musst ja, wenn man das einmal durchlaufen hat, so ein Juniorstudiumsemester, niemals wieder bei ganz null anfangen, sondern man hat ja immer schon so ein Wissensschatz, worauf man sich berufen kann. Also mega praktisch, cool.

Paul: Absolut, ja.

Toni: Und wenn man das dann gemacht hat, gibt es dann so eine Anerkennung am Ende? Also so was wie so: Gibt es da einen Mini-Bachelor oder einen Junior-Bachelor oder so was?

Paul: Das ist ein süßes Wort. Da sollte man uns das mal überlegen. Man kann ein Teilnahmezertifikat erreichen. Das bekommt man, wenn man mindestens 15 Punkte von den 30 Punkten, die man bei uns erreichen kann, hat. Dann sagen wir: „Okay, er/sie hat erfolgreich abgeschlossen.” Man kann natürlich auch sich bescheinigen lassen, dass man die Vorlesung einfach nur geschaut hat, weil das ist ja auch legitim, wenn man sagt: „Okay, ich habe keine Lust auf das Ganze Drumherum, aber ich möchte nun mal die Vorlesung sehen.” Auch das honorieren wir sozusagen. Und ganz special: Wir haben Veranstaltungen, in denen man zwei Semester belegen kann und am Ende eine Klausur schreibt, und das ist meist sogar genau die Klausur, die die richtigen Studierenden auch schreiben. Also man sitzt dann mit richtigen Studierenden in einem Hörsaal und schreibt diese Klausur mit. Und wenn man das alles hat, erfolgreich, dann hat man so ein Zertifikat, das man sich dann später im Studium anrechnen kann - auf jeden Fall in der Uni Rostock. Einige anderen Unis akzeptieren das auch, aber so zieht man einfach eine Leistung aus der Uni in die Schulzeit vor. Das ist eine riesige Chance.

Lena: Ja, ne, total. So sich was anrechnen lassen, das ist wirklich so ein Zauberwort. “Ich kann mir das anrechnen lassen, woohoo!” Also voll gut.

Toni: Nein, krass. Und dann, ich glaube, ich wäre so eingeschüchtert als Schüler und dann auf einmal … Ich bin in der 11/12. Klasse und sitze dann auf einmal mit Studenten. Ich habe eigentlich Abi im Kopf und dann mit Studenten im Hörsaal und schreibe erst mal eine Klausur. Crazy. Aber dann ist auch gerechtfertigt, dass das angerechnet werden kann am Ende, finde ich. 

Lena: Verdient. 

Toni: Wer sich das traut und dann abliefert, mein Respekt.

Paul: Ja, definitiv.

Amy: Ich habe letztes Jahr auch eine Klausur geschrieben, das war eine Medizinklausur auch. Und am Anfang war ich natürlich auch ein bisschen aufgeregt, weil das sind natürlich auch schon schwierige Fragen gewesen, wenn man jetzt nicht direkt Medizin studiert, noch nicht. Aber so an sich war das auf jeden Fall trotzdem ganz entspannt. Man hat sich trotzdem wohlgefühlt, auch wenn man dann so im großen Hörsaal saß, mit noch vielen anderen, die auch eine Klausur geschrieben haben. Aber ich muss auch wirklich sagen, die war schon ein Brett auch. Also da wäre man halt noch nicht Medizin studiert. Also es war schon … Ja, also ist jetzt nicht schlimm. Also da braucht man auf jeden Fall keine Angst vor haben.

Toni: Ja, so wie ich mich kenne, hätte ich wahrscheinlich einen Zitteranfall gehabt. Ja, also noch mal meinen Respekt dafür. Und damit sind wir jetzt auch schon am Ende des Podcasts. Aber bevor wir enden, gibt es immer noch unsere schöne Abschlussfrage, und zwar unsere … Ne - eure Top drei Gründe für ein Studium in Mecklenburg-Vorpommern. Fang gerne an, Amy.

Amy: Ich würde auf jeden Fall sagen, es ist ein schönes Umfeld hier, sozusagen. Man kann hier gut studieren. Wie gesagt, wir haben schon ein paar Dinge angesprochen, was man hier in Rostock vor allem so machen kann. Das finde ich ganz schön. Es ist hier ein bisschen ländlicher alles, würde ich sagen. Ansonsten das, was Paul auch schon angesprochen hat: Ich glaube, dass man hier recht familiär vielleicht auch so ein bisschen studieren kann, was auf jeden Fall super ist. Und es sind kurze Wege auch. Ja.

Toni: Mega cool, danke. Und Paul?

Paul: Ja, top drei Gründe. Für mich Nummer eins ist einfach wirklich dieses familiäre Umfeld, diese kurzen Wege, die man hat in den Städten. Kann man nicht nur auf Rostock anwenden, das kann man ja genauso gut auf Greifswald anwenden und Schwerin, Neubrandenburg, Wismar. Das ist einfach super. Und dann, dass man so schnell in der Natur ist. Also für alle Leute, die sagen: „Ich bin super gerne in der Stadt, aber ich möchte auch wieder schnell raus sein und auch mal die Natur ein bisschen genießen”, ist das einfach toll hier. Man ist schnell mit dem Fahrrad raus, man kann sich aber auch in einen Zug setzen, ist dann schnell in den kleineren Städten, die hier oben an der Ostseeküste auf jeden Fall super idyllisch alle sind und auch mal ins Inland rein kann. Das wäre Nummer zwei. Und auch ein Grund, glaube ich, der nicht unwichtig ist, ist, dass die Lebenserhaltungskosten hier einfach noch relativ gering sind. Also man kommt gut an eine Wohnung, auch so Kultur und alles, was so rundherum ist, ist noch ganz gut erschwinglich und das ist wirklich auch viel wert.

Toni: Mega, das klingt super. 

Lena: Voll. Gute Gründe. Vielen Dank für eure Antworten und für eure Zeit. Ich glaube, wir haben jetzt ganz gut was gelernt zum Juniorstudium und damit verabschieden wir uns von euch. Vielen Dank und bis bald vielleicht.

Toni: Danke, dass ihr da wart.

Paul: Ja, sehr gerne.

Amy: Ja, danke auch. 

Paul: Schön, dass wir dabei sein durften. 

Amy: Ja!

Lena: Ciao. 

Toni: Tschüssi. 

Lena: Das war ja so eine coole Folge. Ich ärgere mich gerade richtig, dass ich damals im Abi kein Juniorstudium gemacht habe. Ich glaube, das hätte mir auch echt mega geholfen, zu wissen, was ich mal machen will. Und dann hätte ich mir meinen Kopf auch nicht so zerbrechen müssen vor meinem ersten Unitag.

Toni: Ja, voll. Es geht mir auch so. Damit ihr jetzt aber besser Bescheid wisst, kommen hier jetzt für euch: 

 

Die drei Main Take-Aways dieser Folge

 

Lena: Erstens, super Angebot. Paul hat es uns erzählt, im Juniorstudium könnt ihr aus 24 Veranstaltungen, also verschiedenen Themen und Fachrichtungen, wie zum Beispiel Informatik, Bildungswissenschaft, Gebieten der Psychologie oder Medizin wählen und euch einfach ganz frei ausprobieren. Zweitens: Jeder ist willkommen. Ihr müsst keine Aufnahmeprüfung oder irgendwelche Tests absolvieren, um ein Juniorstudium an der Uni Rostock machen zu können.

Toni: Drittens: Es gibt die Möglichkeit, sich Klausuren, die ihr im Juniorstudium schreibt, anrechnen zu lassen. Das klingt jetzt verwirrend, aber in manchen Fachbereichen können die Klausuren später im Studium quasi genutzt werden. Das heißt wieder so viel, wie, dass ihr dann zum Beispiel manche Module einfach nicht machen müsst im Studium.

Lena: Genau, wir halten also fest: Das Juniorstudium hilft euch bei der Berufsorientierung und auch in eurem späteren Uni-Leben.

Toni: Ach so, und wenn ihr schon studiert, dann macht es auch einfach so wie Paul und werdet Tutor oder Tutorin, dann habt ihr einen super HiWi-Job.

Lena: Und das war es jetzt auch schon mit der Folge. Schreibt uns doch super gerne euer Feedback als DM an unseren Instagram Account @studierenmitmeerwert.

Toni: Alles klein und zusammengeschrieben und mit doppelt E wie das Meer.

Lena: Wir hören uns dann schon ganz bald wieder bei der nächsten Folge.

Toni: Wenn ihr bis da nicht warten wollt, dann hört doch einfach mal in unsere anderen Podcast-Folgen rein. Die findet ihr zum Beispiel auf Spotify, Deezer und vielen anderen Streamingdiensten oder auch auf unserer Website studierenmitmeerwert.de

Lena: Ganz viel Spaß dabei.

Toni: Bis dann.

Lena: Ciao.

 

Der Podcast “Campus Insights MV” ist Teil des Projekts "Studieren mit Meerwert".
Eine Kampagne des Landes Mecklenburg-Vorpommern.
Produziert im Auftrag des Landesmarketings MV.

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