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FOLGE 2 - CAMPUS INSIGHTS MV - STUDIEREN MIT MEERWERT.

Katharina: Gute Vorbereitung ist das A und O, glaube ich.

Lena: Und deswegen geht ja unsere Folge heute auch um Tipps und Tricks für den Studienstart.

Katharina: Diese Entscheidung, die man dann so trifft, ist nicht für den Rest des Lebens und ist auch nicht in Stein gemeißelt.

Lena: Hi, schön, dass ihr wieder dabei seid beim Podcast Campus Insights MV - Studieren mit Meerwert. 

Toni: Auch wieder mit Lena und Toni. Moin und herzlich willkommen zur zweiten Folge. Und bevor wir jetzt direkt ins Thema starten, erst mal danke für euer Feedback zur Folge 1. Da habt ihr uns auf unseren Socials geschrieben und da haben wir euch ja die Studienstandorte in MV vorgestellt. Und jetzt kam auch gleich ein paar Mal die Nachfrage - auf www. Studieren-mit-Meerwert.de bekommt ihr natürlich auch alle Infos über die staatlichen Hochschulen und Universitäten im Land.

Lena: So, jetzt geht's richtig los. In dieser Folge dreht sich alles um Tipps für euer Studium. Das Wintersemester 2023/24 startet ja demnächst an den staatlichen Hochschulen bei uns im Land. Das ist für einige einfach das nächste Semester. Aber für die Erstis, also die, die jetzt mit dem Studium beginnen, ist es das erste Semester und damit ja auch der Start in einen ganz neuen Lebensabschnitt. Ich weiß noch, wie es mir damals ging vor vier Jahren, als ich angefangen habe. Ich war so ein bisschen nervös. Ich habe mich mega gefreut, aber ich hatte natürlich auch tausend Fragen im Kopf: neue Stadt und irgendwie neue Menschen. Dann Uni, da hört man ja richtig viel drüber, was das bedeutet. Aber man hat das irgendwie noch nie gemacht und alles ist so neu. Ja, und ich war irgendwie ein bisschen aufgeregt, aber ich habe mich mega gefreut. Aber das ist ja schon ein bisschen her. Toni, bei dir geht es ja dieses Semester auch los. Wie geht es dir denn so damit? Was macht die Aufregung bei dir so?

Toni: Mir geht es quasi genauso wie dir. Ich bin super aufgeregt, aber auch super gespannt. Ich hoffe, dass ich neue Leute kennenlernen kann. Und irgendwie habe ich schon eine Vorahnung, was auf mich zukommt und irgendwie auch nicht. Das wird, glaube ich, einfach insgesamt ganz lustig.

Lena: Ja, ich glaube auch, das ist eine total spannende Zeit und macht auch mega viel Spaß. Und für alle unter euch, denen es jetzt genauso geht wie Toni, aber auch für alle alten Studi-Hasen, die noch was dazulernen wollen: Wir haben heute die perfekte Folge für euch. Wir sind außerdem zum ersten Mal eine Dreierrunde, denn wir haben uns eine Expertin zum Thema eingeladen. Bei uns ist heute online aus Berlin zugeschaltet Katharina Negro. Hallo!

Katharina: Hallo! 

Toni: Schön, dass du da bist.

Lena: Ich fasse mal zusammen, was das Internet so über dich weiß. Du bist gebürtig aus dem Raum Oldenburg. Du hast schon ganz viele verschiedene spannende Dinge gemacht. Zum Beispiel hast du im Marketing gearbeitet, unter anderem für Museen in Oldenburg und in Berlin. Du warst aber auch schon als Pädagogin unterwegs in der Kinderbetreuung und hast Konzepte erstellt für Ausstellungen und Führung.

Toni: Und ich habe recherchiert und gesehen, du hast niederländische oder spanische Wurzeln und sprichst fünf Sprachen?!

Katharina: Ja, genau. Ich habe spanische Wurzeln. Mein Uropa ist es, glaube ich, der aus Spanien kam. Den habe ich aber nicht mehr kennengelernt. Aber deswegen hat es mich immer interessiert, Spanisch zu lernen. Und Niederländisch habe ich einfach gelernt, weil ich gerne im Ausland studieren wollte und mir dachte, das ist bestimmt noch nicht schwierig genug, mache ich das doch einfach auf einer Sprache, die ich noch gar nicht spreche.

Lena: Wow, krass. Ja, jetzt bist du Referentin im Programm Studienkompass Stiftung der deutschen Wirtschaft. Und damit wie gesagt, bist du unsere erste Expertin im Podcast. Haben wir etwas vergessen? Und stimmt das alles so, was ich und Toni so erzählt haben?

Katharina: Ihr habt gut recherchiert.

Lena: Perfekt. Dann wäre es cool, wenn du zum Einstieg einfach mal erklären könntest, was der Studienkompass ist und was deine Aufgabe da so ist.

Katharina: Ja, ich erkläre euch den Studienkompass vielleicht einfach so, wie ich den auch Schülerinnen und Schülern erkläre, wenn ich den an Schulen vorstelle. 

Lena: Ja, voll gerne. 

Katharina: Ich mache das meistens anhand von vier Fragen. Die erste Frage, ihr könnt ja gleich einfach mal mit rätseln, die erste Frage ist, wie viele Studiengänge gibt es aktuell in Deutschland - Bachelor und Master? Was glaubt ihr? 

Lena: Oh Gott.

Toni: Poah.

Lena: Oh, Toni fang mal an.

Toni: Das ist unfair. Ich würde sagen, vielleicht 1.500 und 2.500?

Katharina: Und Lena, bist du mutiger? Traust du dich mehr?

Lena: Ich hätte... Ich hätte fast weniger gesagt als 1.000. Das klingt so viel. Aber ja, wahrscheinlich, wie Toni dann schon sagt. Also ja, dann schätze ich einfach mal so 3.000, dann bin ich über dir.

Katharina: Ja, so geht es den meisten Schülerinnen und Schülern auch. Man darf da echt noch viel größer denken. Es sind nämlich 20.941 verschiedene Studiengänge, die man allein in Deutschland studieren kann. 

Toni: Das ist krass. 

Katharina: Bachelor und Master. Das ist eine krasse Zahl, oder? Wenn man das mal so auf sich wirken lässt. 

Lena: Total!

Katharina: Und dazu kommen dann noch einige anerkannte Ausbildungsberufe. Wollt ihr da auch noch mal kurz schätzen?

Lena: Gott.

Toni: Ja, da würde ich jetzt wieder weiter nach unten gehen. Aber ich habe das Gefühl, es gibt mehr Studiengänge. Und ich würde sagen, dann jetzt 5.000, um die 5.000 vielleicht.

Lena: Kann ich, ich kann das so gar nicht greifen. Ich sage jetzt auch wieder 3000. Ich bleibe dabei.

Katharina: Okay, dann ziehen wir eine Null ab. Also etwas über 300.

Lena: Oh.

Toni: Oh krass.

Katharina: Ja, genau. Also zu diesen knapp 21.000 Studiengängen kommen noch mal über 300 Ausbildungsberufe dazu. Und ich finde, wenn man das so sacken lässt, dann merkt man, es sind einfach ganz schön viele Optionen und es ist gar nicht einfach, sich da irgendwie zu entscheiden.

Lena: Total.

Katharina: Die zweite Frage, die ich dann immer stelle, wenn ich erklären will, was der Studienkompass ist, ist die Frage, wer hat denn den größten Einfluss auf die eigene Berufsentscheidung? Was glaubt ihr?

Toni: Also ich platz mal rein. Ich würde bei mir sagen definitiv Mama und Papa und das Internet.

Lena: Ich hätte das genauso gesagt. Ich hätte gesagt, halt so Social Media. Ich hätte aber auch gesagt Freunde, tatsächlich Freunde und Freundinnen, mit denen man darüber spricht. So das direkte Umfeld im Freundeskreis, ja.

Katharina: Ja, also Studien sagen, es sind immer noch die Eltern. Mama und Papa, oder wie auch immer die Eltern aussehen. Genau, die haben immer noch den größten Einfluss auf die eigene Berufsentscheidung. Social Media wird bestimmt immer wichtiger. Manchmal sind es auch Lehrkräfte, die einem irgendwie den entscheidenden Input geben oder so. Aber im Gro sind es eben die Eltern. Und dann ist immer meine dritte Frage, was bedeutet das konkret, wenn man jetzt 100 Jugendliche sich vorstellt, bei denen mindestens ein Elternteil studiert hat. Was glaubt ihr, wie viele von denen nehmen dann selbst ein Studium auf?

Toni: Also locker 80 Prozent, würde ich sagen.

Katharina: Mhm

Lena:  Ja, gerade wenn die Eltern das so doll beeinflussen.

Katharina: Ja, da hast du den Nagel schon ziemlich auf den Kopf getroffen. 79 Prozent sind es. 

Lena: Perfekt. 

Toni: Ja, so ist es. 

Katharina: Genau. Das ist irgendwie auch logisch. Dann können die Eltern einem helfen, das richtige Studium zu finden. Die wissen, wie man sich ein Studium finanzieren kann, zumindest ihren Weg kennen sie. Sie wissen, was diese Fachbegriffe bedeuten. Numerus Clausus, Kolloquium, Immatrikulation, all sowas. Und das ist Wissen, was sie an ihre Kinder weitergeben. Und jetzt die Gegenfrage, wie sieht es denn aus, wenn kein Elternteil studiert hat? Also stellt euch 100 Jugendliche vor, bei denen kein Elternteil studiert hat. Wie viele von denen nehmen Studium auf?

Toni: Jetzt du mal Lena.

Lena: Ich würde sagen, so 40 Prozent.

Toni: Ich wäre auf 35 Prozent, 30 Prozent gegangen.

Katharina: Ja, ist immer noch ein bisschen zu hoch. 27 Prozent. 27 Prozent zu 79 Prozent. Und diese Zahlen, die sich auch nicht groß verändert haben in den letzten Jahrzehnten, zeigen einfach, dass Jugendliche, deren Eltern nicht studiert haben, erschwerte Bedingungen beim Übergang von der Schule ins Studium haben. Da die Kinder einfach nicht auf das Wissen zurückgreifen können. Und genau dafür gibt es den Studienkompass. Wir setzen uns nämlich dafür ein, diese Chancenungleichheit ein bisschen auszugleichen. Wir finden, jeder sollte den eigenen Weg gehen, unabhängig von den Erfahrungen der Eltern, sondern vielmehr darauf schauen, was sind meine Interessen, was sind meine Stärken, was kann ich gut, was will ich machen, was passt zu mir? Und deswegen hilft der Studienkompass eben Jugendlichen aus Nicht-Akademischen-Familien, ihre Stärken zu entdecken und ihren eigenen Bildungsweg nach dem Abi zu wählen. Heißt jetzt nicht, dass alle studieren sollen, das wollen wir gar nicht sagen. Der Name Studienkompass ist da auch manchmal so ein bisschen irreführend. Aber wir finden halt, alle sollten die Chance haben, das zu tun, wenn sie es denn wollen. Deswegen können sich halt auf unser Stipendium mit vergeben Stipendien diejenigen bewerben, deren Eltern eben keine Erfahrung mit dem deutschen Hochschulsystem haben. Kann auch sein, weil sie zum Beispiel im Ausland studiert haben oder kein Kontakt zu dem studierten Elternteil besteht.

Toni:  Ja, ist genau so diese eine Nische, die ihr ja perfekt abdeckt damit. Das ist schon ziemlich cool.

Katharina: Ja, genau. Und was machen wir dann? Also, der Studienkompass begleitet diese Jugendlichen über drei Jahre. Die bewerben sich zwei Jahre vor dem Abitur, dann geht das Stipendium los und begleitet sie eben bis zum Abitur und dann auch noch bis zum Ende vom ersten Jahr von Studium oder Ausbildung. Somit haben sie dann eben auch noch eine Ansprechperson nach der Schule, wenn die Lehrkräfte nicht mehr als Ansprechperson da sind. Und wir denken, dass es wichtig ist, sich frühzeitig mit der eigenen Studien- und Berufsorientierung auseinanderzusetzen. Deswegen starten wir eben zwei Jahre vor dem Abi. So ganz nach dem Motto "Man kann nicht werden, was man nicht kennt", geben wir halt ganz viele Informationen zur Berufsorientierung. Wollen dann eben diesen Entscheidungsprozess begleiten und den Übergang von der Schule an die Hochschule oder in die Ausbildung begleiten, aber auch einfach weitere Kompetenzen vermitteln, die wir für ziemlich wichtig halten. Sowas wie Zukunftskompetenzen, Teamarbeit, Neugierde, Kreativität, Kollaboration, kritisches Denken, so was.

Lena: Deswegen gibt unsere Folge heute auch Tipps und Tricks für den Studienstart und das Leben in Mecklenburg-Vorpommern. Deswegen bist du ja da. Und die erste richtige thematische Frage an dich wäre jetzt mal, mit was für Fragen und ja, vielleicht auch Sorgen und Wünschen kommen denn Menschen so zu dir? Was haben die dann da so für Anliegen?

Katharina:  Also da wir ja zwei Jahre vor dem Abitur starten, sind die ersten Fragen, mit denen die Teilnehmenden zu mir kommen, oft sowas wie: Wie finde ich heraus, was am besten zu mir passt? Soll ich eine Ausbildung machen? Soll ich an der FH studieren gehen? Soll ich an der Uni studieren? Soll ich dual studieren? Oder oder oder. Und überhaupt, ist ein Studium irgendwie das Richtige für mich? Wie finde ich denn raus, welches Studium das Richtige für mich ist? Wo finde ich vielleicht vorher einen Praktikumsplatz? Wie finanziere ich mir dann das ganze Studium überhaupt? Ist so ein Stipendium nur was für eins nuller Kandidat*innen? Wie bewerbe ich mich auf ein Studium? Wie geht studieren dann überhaupt? Ist es groß anders als zur Schule zu gehen und da irgendwie eine Klausur zu schreiben? Ja, diese ganzen Fragen.

Toni: Ich frag jetzt direkt einfach. Und zwar starte ich mit der wahrscheinlich immer der Frage, die zum Anfang kommt. Und zwar ist es eher eine Ausbildung und eher ein Studium für mich? Wie findet man das am besten raus?

Katharina:  Also wir geben unseren Jugendlichen viele, viele Methoden mit, wie sie lernen, Entscheidungen für sich zu treffen, gute Entscheidungen, die auch nachhaltig gut sind. Ganz wichtig ist als allererstes, sich zu überlegen: Was sind meine Interessen? Worin bin ich richtig gut? Worin liegen meine Stärken? Was macht mir Spaß? Was motiviert mich immer wieder aufzustehen und weiterzumachen? Dann sollte man sich auf jeden Fall auch überlegen: Was sind denn so Ziele im Leben? Wo will ich hin? Wo sehe ich mich mal? Da gehen wir zum Beispiel mit unseren Teilnehmenden so eine Lebenslinie, die ist den Teilnehmenden immer noch lange in Erinnerung, wo dann ein Trainer oder Trainerin fragt, wie sieht dein Leben in fünf Jahren aus? Und erst mal ist es ja so eine ganz vage Frage. Aber die operationalisieren es dann, machen es ganz konkret. Also so was wie arbeitest du? Oder vielleicht eher in zehn Jahren. Dann arbeitest du in zehn Jahren in einem Großraumbüro oder arbeitest du draußen? Arbeitest du mit Maschinen oder arbeitest du mit Menschen? Und wo wohnst du? Wohnst du irgendwie auf dem Land? Hast du ein eigenes Haus? Lebst du in einer großen WG? Und keine Ahnung, reist du viel oder bist du noch in Deutschland? Also ganz viele konkrete Fragen, wo man sich dann mal so überlegt, was ist eigentlich mein Ziel? Und dann kann man sich überlegen, wie komme ich denn dahin? Welche Ausbildungs- oder Studiengänge führen zu diesem Ziel? Womit kann ich das erreichen? Manchmal braucht man auch irgendwie einen akademischen Grad für einen Wunschberuf oder so. Dann kann man schauen, dass man eben in die Richtung geht. Genau, als nächstes sollte man dann gründlich recherchieren über die ganzen Berufe, die eben zu diesen Zielen führen können. Richtig gut ist es auch immer, wenn man sich dazu mit anderen austauscht, zum Beispiel mit Freunden, weil Selbst-und Fremdwahrnehmung können echt noch mal ganz schön auseinandergehen. Und dann kann es auch total hilfreich sein, wenn man sich mit Leuten austauscht, die einen gut kennen. Unseren Teilnehmenden stellen wir auch gerne unsere Netzwerkkontakte bereit. Also ich habe ja vorhin schon gesagt, wir haben jetzt über 4.000 Alumni und da ist eigentlich immer jemand dabei, der irgendwie Informatik in Magdeburg studiert hat. Das ist ja wieder anders als Informatik in München oder so. Dann kann man die connecten. Gut ist es auch immer, wenn man praktische Erfahrungen sammelt. Zum Beispiel in Form von einem Praktikum oder einem Nebenjob, einer freiwilligen Arbeit oder so, dass man mal wirklich irgendwo reinschnuppert. Denn manchmal hat man doch einfach nicht so eine genaue Vorstellung, wie so ein Arbeitsalltag aussehen kann und das kann man dann im Praktikum oder so dann eben lernen. Es gibt auch ganz viele verschiedene Beratungsangebote, die man in Anspruch nehmen kann. Und was ich auch immer noch wichtig finde zu sagen ist,  diese Entscheidung, die man dann so trifft, ist nicht für den Rest des Lebens und ist auch nicht in Stein gemeißelt, sondern man kann auch erst mal eine Ausbildung machen und man kann später noch studieren. Oder andersherum, man macht erst ein Studium und dann eine Ausbildung. Und es ist auch nicht so schlimm, was nochmal abzubrechen, weil man merkt, das ist nicht das Richtige. Es macht immerhin ungefähr jeder, jede dritte bricht sein Studium ab, wechselt, verlässt die Uni ohne Abschluss wieder. Also auch das kann man machen. Und noch als Tipp für alle, die jetzt nicht bei uns ein Stipendium bekommen. Wir haben ganz, ganz viel von unserem Wissen und unseren Methoden in einer App zusammengefasst. Die kann man sich kostenlos herunterladen in beiden App Stores. Studienkompass heißt die, Studienkompass App. Und genau, da gibt es ganz viel Wissen auch einfach so und da kann man sich auch helfen lassen bei dieser schwierigen Entscheidung.

Lena: Ich finde es voll interessant, dass ihr ja quasi so startet von hinten. Also ihr startet ja so mit dem, wie soll es hinten dann in der Zukunft irgendwann aussehen und nicht, was soll ich jetzt machen, sondern wo will ich später sein? Und daraus dann sich die Entscheidung ableitet. Ja, da bin ich jetzt irgendwie nie drauf gekommen. Ich glaube, wenn man in der Situation ist, ist man auch erstmal so ein bisschen panisch, weil man nicht genau weiß, was das Richtige ist. Aber wenn man sich das wirklich mal so vorstellt, ergibt das ja total viel Sinn.

Toni: Ja, ist auf jeden Fall so. Wenn ich jetzt zum Beispiel daran denke, ich könnte jetzt nicht direkt sagen, wo ich mich in zehn Jahren meinetwegen sehe, aber hätte ich mir das jetzt von Anfang an gestellt, die Frage - Das wirkt sofort so aufgeräumt, dieser Gedankengang, dass man das so für sich super irgendwie filtern kann, was man später machen will und was nicht. Vor allem, wenn man dann - auch selbst wenn man Eltern hat, die studiert haben – so, zum Beispiel, das, was mein Vater macht, will ich das überhaupt machen oder will ich das nicht machen. Das ist halt cool, das zu sehen und dann irgendwie anhand dessen zu entscheiden.

Katharina:  Ja, genau. Und dabei helfen unsere Trainer und Trainerinnen ganz doll, weil sie eben ganz konkrete Fragen stellen. Weil man sich so denkt, wo will ich in zehn Jahren sein? Dann ist es so sehr abstrakt. Aber wenn man sich denkt, sehe ich mich eher draußen arbeiten oder eher drin? Das kann man eigentlich ganz gut beantworten, was man so für ein Typ ist.

Lena: Ja, total. Und dass das wechselt, ist ja auch irgendwie ganz klar. Also, ich finde klar, dass man jetzt noch nicht so in der Oberstufe, aber irgendwie in der Grundschule, will ja jeder Tierarzt, Tierärztin oder dann zur Feuerwehr und so. Und das ändert sich ja im Laufe dann wahrscheinlich noch mal, und dann wahrscheinlich auch noch mal später im Leben. Und ja, total spannende Frage, auf jeden Fall.

Katharina: Ja, das ändert sich höchstwahrscheinlich noch mal, weil man auch einfach viel mehr Berufe kennenlernt im Laufe seines Lebens und sich selbst immer besser kennenlernt. Und dann kann es sich auch immer wieder noch mal ändern. Zum Beispiel, wenn man eine Familie gründet oder so, dann kann es auch sein, dass sich die Prioritäten verschieben und man merkt, okay, mein Job als Veranstaltungskauffrau passt nicht mehr so gut, weil eigentlich will ich ja abends zu Hause sein und mein Kind ins Bett bringen. Und dann kann man dieses Wissen auch immer wieder anwenden.

Toni: Das macht völlig Sinn für mich. Ich komme mal direkt zur zweiten Frage, die ich mir lange und viel gestellt habe. Und teilweise schwirrt es auch noch so immer in meinem Kopf. Was genau ist der Unterschied zwischen einer Fachhochschule und der Uni?

Katharina: Ja, da gibt es einige Unterschiede. Also an der Fachhochschule geht es sehr viel mehr praxisorientiert zu. Der Fokus liegt halt auf bestimmten Berufsfeldern, auf der Anwendung des erlernten Wissens. Man macht viel mehr Projektarbeit, Praktika und hat eben den direkten Bezug zur Praxis. Ein weiterer Unterschied ist, dass die Lerngruppen oft kleiner sind und der Kontakt zu den Dozierenden enger ist. An der Uni geht es eher darum, Theorien zu lernen, zu forschen, sehr tiefgreifendes Wissen zu erlangen, sehr in die Tiefe zu gehen. Es gibt oft auch ein breiteres Fächerangebot und eine breitere Auswahl an Studiengängen. Aber die Betonung liegt eben auf der Forschung und auf der Theoriebildung und nicht so sehr auf der Praxis und der Anwendung. Oft sind die Gruppen, Lerngruppen und Studiengänge auch einfach viel größer an der Uni. Dann sitzt man in einem Hörsaal mit 100 Menschen oder so. Das kann schon passieren bei so was wie Jura in Berlin oder so. Und es gibt eben auch ein breiteres Spektrum an Fachgebieten. Man hat einen weniger engen Kontakt zu den Dozierenden. Manchmal kennen die den Namen nicht mal, sondern es geht alles nur über die Matrikelnummer. Also wann sollte man an der Fachhochschule studieren, wenn einem dieser praktische Bezug wichtig ist, wenn man das Gelernte direkt anwenden will, wenn man nicht in die Forschung gehen will, sondern irgendwie praxisorientiertes Lernen haben möchte und vielleicht dadurch auch einen schnelleren Einstieg ins Berufsleben schaffen möchte, weil man eben schon mehr dran ist und konkreter weiß, in welche Richtung man geht. Bei Studiengängen ist es ja oft so, sie bereiten auf ganz viele verschiedene Berufe vor und man weiß bei manchen Studiengängen am Anfang noch nicht, wo man mal damit arbeiten wird, so wie bei Germanistik oder so zum Beispiel. Dafür hat man aber eben ein viel tiefergehendes akademisches Wissen. Und wenn man zum Beispiel in die Forschung gehen möchte, ist es halt auch wichtig, man ist ein bisschen flexibler und freier danach, sich einen Job zu suchen. Muss aber dann vielleicht auch ein bisschen kreativer werden.

Lena: Das ist ja auch mega typabhängig, oder? Also wenn ich das so mit Freunden und Freundinnen vergleiche, da gibt es einige, wo die Uni super gepasst hat, weil sie einfach so sehr freie Menschen waren und auch immer den Anspruch hatten in ihrer Zeiteinteilung. Auch in dem, wie sie zum Beispiel Prüfungen schreiben wollen und so. Und ich habe zum Beispiel an der FH studiert und für mich war das top so. Ich hatte einen Stundenplan zum Beispiel. Ich musste mich nicht darum kümmern und das war für mich so schön. Ich war mit meinen Kommilitonen und Kommilitoninnen, wir waren, ich weiß nicht, in einigen Seminaren so zu zwölft und das war dann noch kleiner als Schule und das war echt top. Aber ja, es ist ja immer total unterschiedlich, was man so möchte.

Toni: Es geht mir da genauso. Wenn ich jetzt dran denke, da weiß ich, dass ich alles richtig gemacht habe, weil ich in der Schule spätestens gemerkt habe, dass mir oft dieser Praxisbezug fehlt und dass ich jetzt nicht der große theoretische Denker bin. Ich kann das, wenn ich mich wirklich hinsetze, aber oft fehlt mir die Geduld, mich überhaupt hinzusetzen oder dann da zu sitzen. Und dann ist es mir halt auch lieber. Ich weiß, dass bei mir jetzt auch klar ist, wann welche Vorlesung ist und das ist dann halt super. 

Katharina: Ja, genau. Es hängt von den persönlichen Interessen ab, von den Berufszielen, aber eben auch davon, was für ein Lerntyp man eigentlich so ist. Da kann ich auch wieder nur auf unsere App verweisen. Da gibt es viele Artikel zum Thema: Wie geht es Studieren an der Fachhochschule? Wie geht es an der Uni? Was sind die Unterschiede? Was passt zu mir? Das ist alles Wissen, was da ist. Man muss nur wissen, wo man gucken und suchen muss.

Lena: Einige Studiengänge kann man ja zum Beispiel auch dann nur an Unis oder nur an FHs studieren, oder? Das ist ja auch noch mal so ein bisschen unterschiedlich, oder?

Katharina: Ja, das stimmt.

Lena: Okay, dann kommen wir jetzt mal zur Frage nach dem Geld. Also wenn ich mir so vorstelle, ich komme gerade aus dem Abi, ich habe die ganze Zeit bei meinen Eltern gewohnt und vielleicht habe ich so ein bisschen gejobbt nebenbei oder vielleicht habe ich Taschengeld bekommen, wie auch immer. Und dann auf einmal ziehe ich aus, vielleicht in eine neue Stadt und dann brauche ich ja irgendwie Geld. Wie mache ich das? Wo kriege ich das her?

Katharina: Da hast du dann verschiedene Möglichkeiten. Also eine Möglichkeit, die glaube ich auch ziemlich viele kennen, ist das BAföG - Bundesausbildungsförderungsgesetz - dafür steht diese Abkürzung.Ist eine staatliche Unterstützung für Studierende unabhängig, ob du jetzt an der FH, dual oder Hochschule oder so bist, ist egal oder Universität ganz egal. Aber die staatliche Unterstützung ist abhängig von dem Einkommen, was du selbst hast und auch von dem Einkommen deiner Familie. Also musst du das Einkommen der Eltern angeben. Und dann ist noch wichtig zu wissen, dass beim BAföG die Hälfte von dem, was du am Ende bekommst, ein Zuschuss ist und die andere Hälfte ist ein zinsloses Darlehen. Also eine Hälfte musst du zurückzahlen. Und dazu hat man dann ein paar Jahre Zeit, nachdem man seinen Abschluss gemacht hat. Den Antrag stellt man beim BAföG-Amt. Und genau es gibt einen Höchstsatz. Habe ich jetzt aber nicht im Kopf, wie viel das ist. Aber auf jeden Fall kann man davon leben. Das ist eine Möglichkeit. Und dann gibt es auch Studienkredite, die kann man bei Banken aufnehmen oder auch bei staatlichen Einrichtungen. Und das sind zinsgünstige Kredite, also die nicht zu vergleichen sind mit so einem Konsumkredit oder so, da zahlt man viel geringere Zinsen. Auch da gibt es verschiedene Rückzahlungsmöglichkeiten nach dem Studienabschluss, aber man muss es eben komplett zurückzahlen. Kann man zum Beispiel bei der KfW, gibt es so einen Studienkredit oder eben bei privaten Banken. Das ist eine Möglichkeit. Eine andere Möglichkeit ist natürlich auch, dass die Familie was mitfinanziert, wenn sie kann. Oder man kann selber arbeiten. Zum Beispiel irgendwie einen Nebenjob machen oder auch so studentische Hilfsjobs. Da ist bis zu Teilzeit möglich. Also ich glaube, bis 19 Stunden oder so was, kann man arbeiten während des Studiums, dass man immer noch hauptamtlich quasi Studierender ist. Ja, und dazu ist noch wichtig zu sagen, dass man an der Uni oft Stellen als studentische Hilfskraft bekommen kann. Und das ist halt auch wieder praktisch, um Arbeitserfahrung zu sammeln. Also ja, einerseits braucht man dann vielleicht länger für sein Studium, wenn man nebenbei arbeitet, aber andererseits ist es auch gut, weil man schon erste Arbeitserfahrung sammeln kann. Was auch eine Möglichkeit ist, sind Wohngeld und Kinderzuschlag. Kinderzuschlag natürlich nur für Studierende mit Kindern und Wohngeld nur für diejenigen, die auch in der eigenen Wohnung leben. Genau, und da bekommt man einfach Unterstützung für die Mietkosten oder für die Kinderbetreuungskosten. Und eine letzte große Möglichkeit, über die wir auch viel beraten, sind Stipendien. Da gibt es, der Studienkompass gehört ja zur Stiftung der deutschen Wirtschaft, da haben wir auch ein eigenes Programm, den Stipendienkompass, der so ein kostenloses Beratungsangebot ist zu allen Stipendien, die es gibt. Also das kann man auch einfach mal googeln. Da gibt es zum Beispiel den Stipendium-O-Mat, wo man rausfindet, welches Stipendium passt jetzt zu mir? Aber es gibt nämlich ganz unterschiedliche Stipendien von Begabtenförderungswerken oder auch von Hochschulen selbst oder von privaten Stiftungen. Und teilweise sind die eben an bestimmte Interessen oder so was geknüpft oder auch an Religionszugehörigkeit. Die Stiftung der Deutschen Wirtschaft, wozu der Studienkompass ja gehört, wir bieten zum Beispiel auch ein Stipendium an. Wir sind eins dieser 13 Begabtenförderungswerke. Und uns ist es immer total wichtig, dass die Geförderten sich für die Gesellschaft einsetzen, also zum Beispiel schon zu Schulzeiten ehrenamtlich aktiv sind. Also es ist nicht immer nur so, dass nur jemand mit einem 1.0er-Abi ein Stipendium bekommt. Das ist gar nicht der Fall. Aber es gibt immer bestimmte Kriterien, die irgendwie erfüllt sein müssen. Ja, und bei so einem Stipendium ist es entweder so, dass das Leistungs- oder Bedürfnisbasierte finanzielle Unterstützung ist und was auch noch dazu kommt, was ich auch ganz toll finde, ist, dass da auch immer eine ideelle Unterstützung dabei ist. Also da kannst du auch einfach deine Kompetenzen weiter vertiefen und Expert*innen kennenlernen. Also man kriegt noch mal so einen zusätzlichen Input zum eigenen Studium und lernt auch darüber eben viele neue Leute kennen.

Toni: Ja, richtig, richtig krass, dass man quasi auch eine Chance auf ein Stipendium hat, wenn man jetzt nicht dieses Super-Top-Abi hat, sondern dass das auch nach anderen Kriterien halt läuft. Das war mir jetzt nicht bewusst. Ich muss auch ehrlich sagen, ich habe mich darüber nie richtig informiert über Stipendien. Aber wenn ich gefragt werden würde, hätte ich jetzt vorher geantwortet, dass das schon viel mit dem Schnitt zu tun hat. Und du hattest auch jetzt Wohngeld angesprochen und das passt gut, weil oft steht bei diesen Erstis oder allgemein bei den Studenten ja der Wunsch da, endlich auszuziehen, endlich weg von zu Hause. Wie findet man eine Wohnung, die man sich leisten kann? Und wer könnte helfen?

Katharina: Ja, es ist, glaube ich, von Region zu Region sehr unterschiedlich schwierig, eine Wohnung zu finden, die man sich leisten kann. Aber was man natürlich machen kann, ist auf den einschlägigen Online-Portalen suchen. Ich weiß nicht, ob man jetzt hier Namen nennen darf, aber es gibt da diverse Portale, auf denen man gucken kann.

Lena: Ja, ich glaube, das kennt man so.

Katharina: Genau. Dann kann man auch ganz allgemein beim Studierendenwerk fragen, bei den Fachschaften und die Unis haben auch immer schwarze Bretter, wo Gesuche angepinnt sind. Und darüber kann man auch gut ein Zimmer finden oder eine WG oder eine eigene Wohnung. Bei uns im Studienkompass helfen natürlich auch die Mentor*innen und das Netzwerk ganz enorm, weil wir natürlich in jeder Stadt schon Absolvierende haben, die sich auskennen. Und auch die Mentor*innen haben vielfältige Kontakte und über die kann man auch so was wie eine Wohnung regeln oder auch Praktikumsplätze oder so. Ja.

Lena: Ich kann mich daran erinnern, dass wir das damals viel gemacht haben, auch so über Kleinanzeigen zum Beispiel, also wo man ja eigentlich gar nicht eine Wohnung mit assoziiert, aber da haben wir immer viel gesucht und dann so über WG-Gesucht, wenn man dann wirklich mit Leuten zusammenziehen möchte. Das hat aber auch immer ganz gut funktioniert. Und das Gute an der WG ist ja auch, dass man direkt jemanden hat, der vielleicht auch schon ein bisschen länger da wohnt, mit dem man sich austauschen kann, der einen ein bisschen mitnimmt. Und sonst haben bei uns auch sehr viele im Studentenwohnheim gewohnt. Und ja.

Toni: Dann jetzt noch mal auf Freunde bezogen. Wie findet man so ganz allgemein an der neuen Hochschule, Uni oder einfach in einer fremden Stadt Anschluss?

Katharina: Also richtig gut und wichtig finde ich immer am Anfang die Orientierungsveranstaltungen von den Unis zu nutzen. Also alle Unis, Fachhochschulen und so bieten Einführungsveranstaltungen meistens in der ersten Woche meistens so als O-Woche, Orientierungswoche an, wo man andere Studierende kennenlernen kann und erste Kontakte knüpfen kann. Und dann Lena, das hast du gerade gesagt, wenn man in einem Wohnheim oder in einer WG wohnt, dann lernt man darüber auch gleich schon andere Menschen kennen. Und dann auch in den ersten Wochen und Monaten in Kursen, in Gruppenarbeiten, einfach in der Uni, wenn man da ein bisschen offen ist. Es geht ja allen so, also die meisten oder viele ziehen und kommen in eine neue Stadt, kennen erst mal niemanden und eigentlich sind alle irgendwie auf der Suche nach neuen Kontakten. Ich habe eigentlich eher das andersherum erlebt, ich fand es gar nicht schwierig, neue Kontakte an der Uni zu knüpfen. Ich finde, es ist ein sehr einfacher Lebensabschnitt, um neue Kontakte zu knüpfen, weil es eigentlich allen gleich geht. Dann gibt es auch noch Studentenvereine und Studenteninitiativen, die dann auf bestimmten Interessen beruhen. Zum Beispiel ein gemeinsamer Sport, den man ausübt oder Kultur, Politik, Debattierkurse, was auch immer. Da gibt es ganz verschiedene Sachen. Man kann auch an Sprachkursen oder an Workshops teilnehmen, um Gleichgesinnte zu treffen. Dann haben die Unis oft auch Facebookgruppen oder so, wo man sich connecten kann. Oder auch Hochschulsport ist natürlich eine tolle Möglichkeit, um andere kennenzulernen. Da gibt es oft ein sehr großes, vielfältiges Angebot, wo bestimmt für jeden irgendwie was dabei ist. Und dann gibt es natürlich Partys von den Unis oder von einzelnen Fachschaften. Da kann man gut Leute kennenlernen. Auch sonst die anderen Clubs so in den Städten machen auch ganz oft irgendwelche Studierenden-Partys, meistens ist es an einem bestimmten Abend, so was wie ein Mittwochabend oder Donnerstagabend. Dann kann man natürlich auch immer, wenn man schon irgendwelche Hobbys und Interessen mitbringt, einfach schauen, wo es in der Stadt irgendwie einen Chor gibt oder was auch immer, dem man sich anschließen könnte. Ja, ich glaube eigentlich, wichtig ist nur, dass man offen ist für Gespräche und neue Erfahrungen, Interesse an anderen zeigt, was von sich selber preisgibt, um ja, irgendwie jemand Neues kennenzulernen. Und im Studienkompass machen wir es auch so, dass wir immer anregen, dass sich die Gruppen eines Ortes aus den verschiedenen Jahrgängen kennenlernen. Also wir nehmen jedes Jahr eine neue Gruppe aus 20 Jugendlichen auf und regen dann immer an, dass die auch schon die älteren Gruppen am Standort kennenlernen.

Lena: Ja, superpraktisch. Ich glaube, das ist auch so, wie du gesagt hast, dass ja alle so ein bisschen am Anfang neu sind und alle vermissen irgendwie auch so ein bisschen ihre Freunde und das Zuhause. Und ja, ich glaube, das findet sich dann einigermaßen und entwickelt sich dann ja auch weiter, wen man so kennenlernt und was man vielleicht auch Neues anfängt. Ich kenne das auch, dass man im Studium dann auch viele neue Hobbys ausprobiert, weil es eben so was gibt wie Hochschulsport. Und da gibt es ja ein riesiges Angebot an Sachen, die man so mitmachen kann und ausprobieren kann. Und da lernt man ja jedes Mal, wenn man möchte, neue Leute kennen. Von daher genau. Aber was ich noch mega aufregend fand damals ist, dass man ja an die Hochschule kommt und da gibt es ja nicht nur neue Inhalte, die man zu lernen hat, also irgendwie Fachthemen, in die man sich reinarbeiten muss, sondern es gibt ja auch neue Methoden, mit denen man in der Schule noch gar nicht so konfrontiert wurde. Es gibt massig Lernstoff, der interessiert einen im besten Fall, wenn man sich für sein Studium entschieden hat. Und es gibt echt viel Administrationsaufwand. Also du hast es vorhin schon so angeteasert, so Begriffe wie Immatrikulieren und Exmatrikulieren und Matrikelnummer und Bib-Ausweis und alles mögliche. Da fuchst man sich ja irgendwann rein. Also irgendwann ist man drin und es kommt einem ganz normal vor und es ist irgendwie das Selbstverständlichste der Welt. Aber am Anfang, finde ich, fragt man sich dann schon so, an wen kann ich mich denn wenden, wenn ich das Gefühl habe, dass ich bei Inhalten oder auch bei der ganzen Orga drumherum nicht so mitkomme? Was denkst du da so?

Katharina: Ja, also man kann sich immer an seine Dozentinnen und Dozenten wenden. Das sind auch nur Menschen. Also wirklich. Ja, die sind eigentlich genau auch echt offen für alle möglichen Fragen. Man kann sich natürlich auch an seine Kommilitonen wenden, also die Mitstudierenden, auch wieder so ein Fachbegriff. 

Lena: Stimmt. 

Katharina: Ja, dann gibt es auch oft kleine Tutorien oder Übungsgruppen, wo man sich an die Studienleitung wenden kann. Dann kann man sich natürlich auch an die Studienberatung wenden, an die Fachschaft. Also es gibt eigentlich in den Unis genügend Möglichkeiten. Den AStA zum Beispiel gibt es ja auch, den Allgemeinen Studierendenausschuss, an die kann man sich wenden. Das lernt man eigentlich alles kennen, wenn man dann an der Uni ist und man ja, man darf nicht vergessen, den Mitstudierenden geht es oft ganz genauso. Die haben auch nicht mehr Plan und blicken auch nicht mehr durch. Und es ist völlig normal, man kommt erst mal in so einem ganz neuen System an und fühlt sich da manchmal vielleicht auch so ein bisschen fehl am Platz. Das ist auch was, was wir unter Jugendlichen aus nicht akademischen Haushalten oft beobachten, dass sie erst mal so diesen Habitus von der Uni erlernen müssen und erstmal wissen müssen, ich bin hier nicht alleine und das ist nicht meine Schuld, dass ich hier nicht so durchblicke. Es ist alles neu, man kennt es halt nicht. Wenn man dann im Studienkompass ist, kann man sich natürlich auch immer an uns wenden, an die ehrenamtlichen Mentor*inne, die haben das auch alle gemacht und erlebt und stehen einfach bei allen Fragen zur Verfügung.

Lena: Wie gesagt, irgendwann ist man einfach drin. Also ich glaube, das ist wirklich so ein Anfangsding. Am Anfang überfordert es einen, aber es ist am Ende gar nicht so schlimm und ganz selbstverständlich irgendwie. Wo wir gerade bei Kommilitonen und Kommilitoninnen waren, ein schwieriges Wort. Bei mir war das damals so, dass einige von denen bei mir im Studiengang gemerkt haben, dass es doch nicht so für sie ist und dass sie vielleicht doch lieber was anderes machen wollen. Und du hast ja auch schon gesagt, ich weiß nicht, jeder dritte Studierende bricht ab. 

Katharina: Ja.

Lena: Ja, genau. Was kann ich denn machen? Also ich jetzt nicht mehr. Aber was kann man denn machen, wenn man das Gefühl hat, okay, das passt gar nicht so zu mir? Was habe ich da so für Möglichkeiten?

Katharina:  Also im Studienkompass ist es wieder so, man spricht als erstes mit seiner Regionalkoordinatorin mit mir zum Beispiel oder mit den Mentor*innen darüber. Und wir haben eben auch Trainer/ Trainerinnen, Coaches, die dann ein Einzelgespräch machen können, wo man herausfinden kann: Woran liegt es, dass man jetzt gerade nicht so zufrieden ist? Ist das nur was Momentanes? Zum Beispiel, weil einem der Statistikteil des Studiums nicht liegt oder so? Man muss sich da halt einmal durchbeißen, um die Grundlagen verstanden zu haben. Oder ist es halt was Größeres, was sich auch irgendwie nicht auflösen lässt? Dann ist es besser, das abzubrechen und etwas Neues anzufangen. Dann muss man allerdings natürlich diesen Berufsfindungsprozess wieder durchlaufen und noch mal schauen: Okay, was passt besser? Was passt hier jetzt nicht? Es ist aber oft auch gut, Dinge auszuschließen und zu lernen: Okay, das war es jetzt nicht. So, das braucht man dann nicht weiterverfolgen und dann schauen: Ja, was macht man dann stattdessen? Man kann sich auch immer an die Fachschaft wenden, immer an die Studienberatung. Auch bevor man an einer Uni studiert, kann man sich immer an die Studienberatung wenden. Also die sind nicht nur für die Student*innen der Uni da, sondern auch für alle anderen. Und da kann man sich Beratungsgespräche holen und dann schauen, wie schlimm ist die Unzufriedenheit mit dem Studiengang?

Toni: Ja, richtig cool. Das erinnert mich ein bisschen an die Schülerpraktika. Damals, klar ist das, wenn man das auf eine Skala packt, ganz woanders, aber da geht man ja auch in der Hoffnung rein, dass man da was macht, wo man total viel Spaß hat. Und dann habe ich bei den einen gemerkt, sie wollten einfach nicht mehr nach einer gewissen Zeit. Meist nach drei Tagen. Und ich hatte zum Beispiel Glück und bei mir hat das super funktioniert. Man muss es halt wirklich in die Hand nehmen und was dagegen tun.

Katharina: Ja, genau das war bei mir auch eher so, dass Praktika eher zum Ausschließen von bestimmten Berufen dienten.

Lena: Total.

Toni: Zu guter Letzt, du jetzt als Profi, hast du noch irgendein Tipp oder irgendwas, was du unseren Hörern oder Hörerinnen mitgeben willst?

Katharina:  Gute Vorbereitung ist das A und O, glaube ich. Also frühzeitig anfangen, in sich selber hineinzuhorchen. Was macht mir Spaß? Worin bin ich wirklich gut? Denn ich glaube nur, wenn man das gefunden hat, dann hält man das auch aus, jeden Tag diese Arbeit zu machen und macht das mit Spaß und macht es gerne. Alles andere bringt glaube ich nicht so viel. Also muss ich überlegen, wofür lohnt es sich aufzustehen? Was motiviert mich? Ja, da ist es gut, echt in sich hineinzuhorchen.

Lena:  Das klingt sehr logisch. Und wie gesagt, ich bin immer noch total beeindruckt von dieser Variante, dass man sich das Ende vorstellt. Ja, das war schon unsere letzte Frage bzw. dann auch der Tipp, den wir unseren Zuhörenden noch mal auf den Weg geben wollen. Und ich habe noch total viel gelernt. Ich hoffe, Toni, du fühlst dich jetzt auch besser vorbereitet auf dein Studium.

Toni: Ja, ich auch. Ich hoffe, dass das alles so klappt, wie wir das jetzt hier teilweise das so ein bisschen ausgemalt haben.

Lena: Doch das wird schon. Ja, und damit bedanken wir uns ganz, ganz doll für das Interview und für deine Antworten und für deine Tipps und Insights, die wir bekommen konnten zu den ganzen Fragen und hoffen natürlich auch, dass unsere Zuhörenden jetzt einiges mitnehmen und sich vielleicht besser vorbereitet fühlen und nicht mehr so viel Angst haben.

Katharina: Ja, sehr gerne. Hat mir sehr viel Spaß gemacht, bei euch zu Gast zu sein.

Toni:  Danke. 

Katharina: Tschüss.

Toni: So, das war doch mal richtig guter Input. Und jetzt haben wir für euch kurz und knapp die drei Main Takeaways von uns.

Lena:  Erstens: Es gibt nicht nur BAföG, sondern auch jede Menge Stipendien. Und keine Angst, ihr braucht für die nicht unbedingt ein 1.0-Abi, sondern wir haben gehört, da geht es auch wirklich darum, wofür ihr brennt, ob ihr euch engagiert, was eure Themen sind. Also zögert wirklich nicht, euch darauf zu bewerben und zieht das auch als Möglichkeit für eure Studienfinanzierung in Betracht. Zweitens: Vorbereitung ist alles. Also fangt möglichst früh an, euch zu informieren und vor allem fangt an, euch wichtige Fragen zu stellen und in euch hineinzuhorchen. Wir haben es gehört. Am besten ist es, wenn ihr euch wirklich vorstellt: Wohin möchte ich? Wie stelle ich mir mein Leben so vor? Und auch wenn ihr vielleicht davon abweichend werdet, ist es trotzdem eine total gute Ausgangssituation, euch mit diesen Themen Studium, Ausbildung, Zukunft zu beschäftigen.

Toni:  Und drittens: Habt keine Angst. Nervosität ist völlig normal und fragen kostet absolut gar nichts. Egal ob ihr euren Dozenten fragen wollt, ob es Mama oder Papa oder auch einfach nur ein Kumpel ist: Die geben alle gute Antworten. Die haben ihre Erfahrungen und dann können sie euch auch helfen.

Lena: Genau. Und damit sind wir jetzt auch schon am Ende dieser Folge angelangt. Wenn ihr noch mehr Fragen habt oder wenn ihr Feedback habt, dann schreibt uns immer gerne via Instagram DM an den Account studierenmitmeerwert.

Toni: Wie immer alles klein und zusammengeschrieben mit doppel E wie das Meer.

Lena: Genau. Oder durch eine Markierung in einem Beitrag oder in einer Story mit dem Hashtag #StudierenmitMeerwert oder Hashtag #CampusInsightsMV. Die Kontaktmöglichkeiten haben wir euch auch noch mal in die Shownotes geschrieben. Und in der nächsten Folge sprechen wir hier im Podcast mit jemanden, der schon im Studium und auch hier in Mecklenburg-Vorpommern angekommen ist, und zwar mit Joris. Joris wird mit uns über seine Erfahrungen als Student in MV, genauer gesagt als Student an der Hochschule für Musik und Theater in Rostock sprechen. Von ihm erfahrt ihr zum Beispiel, wie das Studienleben in MV so aussieht, was man hier machen kann und wie es ist, aus dem Süden Deutschlands hier in den Norden zu ziehen.

Toni: Joris ist Musiker und hat schon den ersten Preis beim Landesrockfestival MV 2022 gewonnen. Aktuell arbeitet er an seinem Debütalbum und wird uns also neben seinen Geschichten und Erfahrungen aus dem Studium auch einige Einblicke in das Leben eines Musikers geben. Während ihr also auf die nächste Folge von uns wartet, hört einfach schon mal in seine Songs rein, die gibt es auf Spotify und Co. Dort heißt er Joris Rose.

Lena: Genau. Und danach könnt ihr auch noch in unsere letzten Folgen reinhören. Da haben wir einmal den Podcast vorgestellt und in der Folge eins haben wir die Studienstandorte hier im Bundesland vorgestellt.

Toni: Das war's für heute. Wir hören uns bald wieder und bis dahin. Tschüss. 

Lena: Ciao.

 

Der Podcast “Campus Insights MV” ist Teil des Projekts "Studieren mit Meerwert".
Eine Kampagne des Landes Mecklenburg-Vorpommern.
Produziert im Auftrag des Landesmarketings MV.

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