Carolin: Man begegnet sich einfach auf einer komplett anderen Augenhöhe, als es in der Lehre der Fall ist.
Enrico: Letztendlich sind alle Hochschulangehörigen bei uns einfach eingeladen, auf eine gute Zeit vorbeizukommen.
Carolin: Das ist da, wo auch viele Touris immer vorstehen und das Eingangstor fotografieren, weil es nämlich gleichzeitig auch die Polizeiwache von SOKO Wismar ist.
Lena: Hey, hier sind Toni und Lena vom Podcast Campus Insights MV -Studieren mit Mehrwert.
Toni: Herzlich willkommen zu Folge 7. Wir freuen uns, dass ihr dabei seid. Heute geht es bei uns im Podcast um die Hochschule Wismar und die StartUpYard. Es wird also ganz besonders innovativ.
Lena: Ja, und bevor wir richtig starten, schauen wir wie immer kurz zurück auf die letzte Folge. Wir haben da mit Gerald und Taline über die Universität Greifswald und über die Moorforschung in Greifswald gesprochen. Taline hat uns von ihrem sehr, sehr praxisnahen Unterricht in der Natur und im Labor und auch über den Austausch mit den vielen internationalen Studierenden berichtet. Und auch in Zukunft, haben wir erfahren, bleibt das Thema relevant, weil MV sucht ganz viele Moor Expert*innen! Wenn ihr dazu mehr erfahren wollt und wissen wollt, warum das Thema Moor uns alle etwas angeht, dann hört euch die Folge doch gerne mal an.
Toni: Bevor ihr das aber macht, bleibt ihr erst mal hier und hört unsere aktuelle Folge. Es geht nämlich um etwas ganz anderes. Und zwar die Hochschule Wismar. Max hat uns übrigens geschrieben und genau diese Abwechslung im Podcast gelobt. Danke dafür. Wir sprechen wirklich viel über die Hochschule im ganzen Land und behalten das natürlich bei.
Lena: Und wenn ihr uns jetzt auch Feedback mit auf den Weg geben möchtet, dann macht das unbedingt. Das geht ganz einfach mit einer Instagram DM an den Account: StudierenmitMeerwert.
Toni: Alles klein und zusammengeschrieben und mit Doppel-E wie das Meer.
Lena: Oder durch eine Markierung in einem Beitrag oder in einer Story mit dem Hashtag #StudierenMitMeerwert oder Hashtag #CampusInsightsMV. Die Kontaktmöglichkeiten stehen natürlich auch in den Shownotes.
Toni: Okay, jetzt geht's aber wirklich los.
Lena: Wir starten mal mit einer kurzen Vorstellung der Hochschule Wismar. Die Hochschule ist besonders eng vernetzt mit Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft. Sie ist nicht nur sehr praxisnah, sondern auch echt familienfreundlich. Es gibt dort Firmen- Kontaktbörsen, Praxis-Kurse und Campusnahe Kinderbetreuung. Studierende erfahren in Wismar, wie dicht die Themenschwerpunkte Gestaltung, Technik und Wirtschaft miteinander verflochten sind.
Toni: Und natürlich liegt Wismar auch nah an der Ostsee und feiert einmal im Jahr das legendäre Campus Open Air. Da sind zum Beispiel schon Clueso, KIZ, Revolverheld und Bosse aufgetreten. Ich kann es nur empfehlen.
Lena: Wir fokussieren uns in dieser Folge aber auf die StartUpYard, die Ideenwerkstatt der Hochschule. Was genau das ist und welche Vorteile es den Studierenden und Hochschulmitarbeiter*innen bietet, erklären uns Carolin Landeck und Enrico Kahl. Herzlich willkommen im Podcast, ihr zwei.
Toni: Wir freuen uns, dass ihr dabei seid.
Enrico & Carolin: Hallo. Halli Hallo.
Lena: Dann starten wir jetzt wie immer damit, euch beide vorzustellen. Und dazu haben wir mal geschaut, was das Internet so über euch weiß. Carolin, wir starten mal mit dir. Du organisierst die Veranstaltung der StartUpYard und sorgst für die Vereinbarkeit von Studium und Maker-Szene. Du bist also im Projekt-und Eventmanagement tätig. Du hast auch selbst an der Hochschule Wismar studiert und zwar hast du dort deinen Master of Law in Wirtschaftsrecht gemacht.
Carolin: Genau das ist soweit korrekt. Das ist ja schon eine Weile her, dass ich den Master abgeschlossen habe. Das war 2012 und vorher den Bachelor. Genau, auch hier an der Hochschule.
Lena: Dann machen wir mal weiter mit Enrico. Auf der Website von der Hochschule Wismar habe ich gelesen, dass du mit deinem Skateboard auf dem Campus unterwegs bist und dass du das selbst gebaut hast, das finde ich sehr cool. Du bist die technische Leitung und der Werkstattleiter der StartupYard. Du hast einen Bachelor in Maschinenbau und du hast zwei Masterabschlüsse, einmal in Energie und Ressourceneffiziente Technik und Verfahren und einmal in Mechatronik. Und das hast du auch alles an der Hochschule Wismar absolviert. Und dann habe ich noch bei LinkedIn gelesen, dass du schon mal mit deinem Fahrrad durch Europa gereist bist. Und das waren laut deinem Profil 11.000 Kilometer. Stimmt das alles?
Enrico: Das stimmt alles ganz genau. 2009 bis 2014 mein erstes Studium hier auf Master und dann nochmal 2017 bis 2020 meinen zweiten Master hier gemacht. Und während des zweiten Masters war ich auf besagte Fahrradreise in Europa unterwegs. Einmal nach Portugal und wieder zurück.
Lena: Ja, dann war das unsere kurze und knackige Vorstellungsrunde. Und jetzt geht's los mit unseren ganz vielen Fragen. Ihr habt ja beide in Wismar studiert, habt ihr gerade erzählt. Das war jetzt nicht gerade aktuell, ist schon ein bisschen her, aber wir wollen natürlich trotzdem mal wissen, wie war das denn bei euch so? Und gibt es vielleicht auch etwas, was sich verändert hat zu heute?
Carolin: Also ich fand es ziemlich cool, hier studiert zu haben. Durch das Leben im Studentenwohnheim damals kam man ziemlich schnell auch mit den Studis aus den anderen Fakultäten in Kontakt, was immer eine ziemliche Bereicherung war. Also es ist ein sehr kleiner Campus, den wir hier haben und man lernt sich einfach ziemlich schnell kennen, genau durch solche Orte wie Wohnheime, Studipartys oder eben heute, und das hat sich natürlich verändert durch Orte wie die StartupYard. Also wenn man das möchte, wenn man dafür offen ist, andere Leute kennenzulernen und über den eigenen Tellerrand zu blicken, dann wird man in Wismar auf jeden Fall ziemlich schnell fündig, einfach, weil hier alles ziemlich zentral an einem Ort ist und auf dem Campus ziemlich schnell erreichbar.
Lena: Ja, voll cool. Enrico, wie war das bei dir?
Enrico: Ja, das kann ich auch so unterschreiben. Letztendlich meine Studienerfahrung von damals mit den Studienerfahrungen in meinem zweiten Master, da liegen ja auch schon zehn Jahre dazwischen, so gefühlt. Dahingehend hat sich eine ganze Menge getan. Jetzt nicht innerhalb der Lehre, sondern eher mit den ganzen Angeboten drumherum. Also gerade wir beide arbeiten ja für das Robert Schmidt Institut, das Gründerbüro der Hochschule. Das war vor zehn Jahren auch schon aktiv und damals war ich auch schon sehr viel Teilnehmer bei irgendwelchen Veranstaltungen. Das, was man alles nebenbei noch neben dem Studium erleben kann und wie man sich noch weiterbilden kann hier, das hat sich alles meiner Wahrnehmung nach sehr vermehrt auf jeden Fall, die Angebote da.
Carolin: Auch das Robert Schmidt Institut selbst, was ja erst 2011 gegründet wurde, es gab vorher sozusagen an der Hochschule einzelne Beratungseinrichtungen, die dann 2011 zusammengefasst wurden. Und dann wurde das RSI, das Robert Schmidt Institut, gegründet. Und dieses Beratungsangebot ist einfach auch so vielfältig und umfänglich geworden, dass das auf jeden Fall ein absoluter Mehrwert ist vom heutigen Standpunkt aus, im Vergleich zu damals.
Lena: Ja, das wollte ich euch sowieso noch fragen. Es ist uns bei unserer Recherche nämlich aufgefallen, dass ihr quasi bei dem Institut ja angedockt seid. Könnt ihr doch mal ein bisschen erklären, was das Institut macht und wie das so mit der Hochschule verbunden ist?
Carolin: Ihr müsst euch das so vorstellen. Die Hochschule Wismar hat drei Fakultäten und losgelöst davon, also angesiedelt an meiner Hochschulleitung, am Rektorat der Hochschule gibt es dieses Robert Schmidt Institut als Zentrum für Kompetenzentwicklung und individuelle Persönlichkeitsentfaltung oder Potenzialentfaltung. Und mit der Gründung des RSI wurden hier sozusagen Beratungsangebote gebündelt, die sich strukturieren lassen in die Bereiche Karriere, Idee und Gründung und internationale Forschung. Und in allen drei, wir nennen sie Säulen, gibt es verschiedene Projekte, in denen unser Team eben arbeitet.
Enrico: Ganz genau.
Carolin: Diese unterschiedlichen Projekte im Karrierebereich beispielsweise konzentrieren sich auf klassische Karriereberatungsbereiche oder Mentoring Programme, auch die finanzielle Unterstützung von Studierenden beispielsweise im Deutschlandstipendium. Der Bereich Idee und Gründung ist auch eine klassische Gründungsberatung oder eben auch das Projekt StartupYard, das ist also in diesem Bereich Idee und Gründung angesiedelt und internationale Forschung. Hier geht es tatsächlich sehr oft, wie der Name schon sagt, um internationale Projekte mit vielen Kooperationspartnern weltweit. Beispielsweise Bewässerungssysteme in Südeuropa oder in Afrika, die dann von verschiedenen Hochschulstandorten mit betreut werden und unter anderem von den Kolleginnen und Kollegen hier am RSI dann koordiniert werden.
Lena: Ja, es gibt noch total viele Möglichkeiten für die Studierenden. Also dann sind es ja in Klammern nur drei Säulen, die sich dann ja noch mal so auffächern in verschiedene Angebote. Also da gibt es ja echt eine Vielzahl Möglichkeiten für die Studenten und Studentinnen.
Carolin: Genau. Es ist im Grunde ein ziemlich vielfältiges Angebot, einfach sich über den eigenen Studiengang hinweg noch sehr viel mehr Kompetenzen anzueignen und sich selbst eben auch weiterzuentwickeln. Wenn es darum geht, einfach mal mit Studierenden aus anderen Studiengängen oder Fachbereichen in Verbindung zu treten, einfach mal Professorinnen und Professoren aus anderen Studiengängen kennenzulernen. Oder, weil wir ja auch die Verbindungsstelle zur Wirtschaft sind, also sowohl regionale Wirtschaft als auch sozusagen Wirtschaftspartner und Partnerinnen in MV, auch einfach mal mit anderen Führungskräften in Kontakt zu treten aus Berufsfeldern, indem man sich selbst einfach später sieht.
Lena: Ich finde es total spannend, dass ihr das sagt. Wir hatten in den letzten beiden Folgen tatsächlich immer so einen Begriff, der hieß so das MV Netzwerk, weil wir festgestellt haben, dass es total wichtig ist, hier in MV zu netzwerken und dass auch total viel dafür getan wird, schon an den Unis und halt schon ganz früh im Studium, dass man halt netzwerkt und dann eben mit verschiedenen Partnern aus der Wirtschaft, aber auch in die Wissenschaft, Forschung und so, dass man am Ende nach seinem Studium oder auch schon in seinem Studium total connected ist. Und dann bei den meisten war das dann tatsächlich auch so, dass sie gesagt haben, dass sie auch nach dem Studium eben durch dieses MV Netzwerk, Kontakte haben und dadurch natürlich auch Berufseinstieg, Praktikasuche und alles mögliche einfacher wird, weil man eben seine Connection schon so ein bisschen gefunden hat und auch unterstützt wird.
Toni: Das ist wirklich interessant, weil, wie Lena gesagt hat, sich das jetzt über drei Folgen quasi doppelt und es immer wieder aufploppt das Thema. Und was natürlich auch irgendwie ein schönes Gefühl gibt, so im Studentenalter, wenn man dann hier ist, dass man auch immer irgendwie eine Chance gleich hat. Ich schließe gleich mit einer Folgefrage an und jetzt geht es noch mal direkt um Wismar, weil ihr unsere Insider für Wismar seid. Habt ihr so ein paar Tipps auf Lager für den Studienstandort Wismar? Ob Geheimtipps oder auch einfach allgemeine Sachen, die euch an Wismar gefallen und was man unbedingt machen sollte als Student?
Enrico: Ja, das kann man natürlich jetzt erst mal aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten. Die Frage erst mal so aus Studien Perspektive her ist es auf jeden Fall eine schöne kleine Stadt, was ich persönlich immer sehr gerne habe. Man kennt sich einfach auf der Straße. Es ist gefühlt wie ein Dorf hier und wenn man in der Studi-Szene irgendwie unterwegs ist, dann hat man immer irgendwelche Leute, die man irgendwie in der Stadt antrifft und grüßen kann. Was natürlich ein Nachteil von dieser kleinen Stadt ist, ist, dass es halt nicht so viele Events drumherum gibt. Andererseits haben wir uns in meiner Studienzeit sehr viel selbst organisiert. Da wurde in der einen WG ein Filmabend gemacht, am nächsten Tag war schon wieder ein Brettspiel-Kochabend in der nächsten WG. Das macht es natürlich irgendwie sehr familiär, das Umfeld hier. Was ich sehr immer noch genieße hier und damals zur Studienzeit auch wirklich sehr genossen habe. Andererseits Highlights in Wismar, es ist eine UNESCO Weltkulturerbe Stadt mit einem sehr schönen Altstadtbild. Wenn man so ein bisschen auf Backsteingotik steht, dann wird man da sehr begeistert rumlaufen. Ansonsten ist die Nähe zum Wasser auf jeden Fall ein sehr großer Pluspunkt hier. Wir sagen halt immer, wir arbeiten und wohnen da, wo andere Urlaub machen.
Großes Plus dahingehend ist natürlich die Nähe zu Stränden und die Nähe zu einfach schönen Landschaften drumherum, wo man einfach super entspannenkann.
Carolin: Man kennt dann natürlich auch schnell ein paar Ecken und Strände, wo man halt einfach mal im Sommer seine Ruhe haben kann. Klar. Aber die Studipartys sind tatsächlich auch so das erste gewesen, was mir auf deine Frage hin einfiel, Toni. Auch tatsächlich in unserem Studium schon immer so das Thema gewesen, dass du selbst viel mitgestalten konntest, wenn du mal eine Idee hattest. Jetzt, aus der Perspektive der Mitarbeitenden an der Hochschule, bekommt man auch noch mal so einen kleinen und ziemlich guten anderen Einblick darin, was die studentischen Gremien eigentlich machen. Das finde ich auch immer ziemlich bemerkenswert und das lernt man jetzt ganz anders wertzuschätzen, weil man halt einfach sieht, was dahinter steckt, wenn die sich eben regelmäßig treffen, wenn sie größere und kleinere Events organisieren und am Ende einfach was cooles für die Leute hier am Campus bei rumkommt und da richtig Leben in die Bude zu bringen.
Toni: Sehr cool.
Lena: Ich finde “Leben in die Bude bringen” ist ein gutes Stichwort. Wir kommen jetzt zu eurem Projekt, und zwar zur StartupYard. Was genau ist die StartupYard? Und wie bringt die Startup Yard vielleicht auch Leben in die Bude der Hochschule Wismar?
Enrico: Ja, die StartupYard ist an sich eine Art Makerspace. Makerspace, glaube ich, für die, die jetzt noch nicht wissen, was das genau ist, ist ein Raum, in dem alle Hochschulangehörigen willkommen sind. Wir bieten eine Vielzahl an niederschwelligen Fertigungstechnologien an, also 3D-Drucker zum Beispiel, Laser Cutter, aber auch ganz normale Handwerkzeuge. Und letztendlich geht es halt darum, aktiv an seinen Ideen zu basteln, also quasi Prototypen zu bauen und damit dann eventuell, also je nachdem welche Ideen man hat, ob man zum Beispiel im Alltag ein Problem identifiziert, möchte das gerne irgendwie lösen. Als Beispiel sage ich immer ganz gerne, man möchte ausschlafen, man hat das Fenster über Nacht auf, morgens sind die Vögel zu laut und man muss aber aufstehen, das Fenster zuzumachen. Könnte man sich nicht einen Roboter bauen, der mit einem Mikrofon oder einer Zeitschaltuhr gekoppelt ist und irgendwie das Fenster zumacht für einen, damit man in Ruhe weiter schlafen kann? Schon hat man ein Problem im Alltag identifiziert und das Problem an sich, die Lösung dafür ist ja an sich schon ein innovativer Gedanke. Und viele Studis kommen mit den verrücktesten Ideen in die StartupYard, nutzen die Werkzeuge dort, Prototypen ihre Idee, entwickeln das Ganze und ich frage mich dann immer so Hey, das ist jetzt deine Idee, das ist für dich eine Lösung. Ist die Lösung denn auch für andere, für eine größere Zielgruppe, für einen Markt relevant? Falls das bejaht werden kann und die Person noch weiterhin Interesse hat, in unsere Gründungsberatung zu gehen, dann unterstützen wir natürlich mit allen Seiten, die wir haben, allen Säulen, die wir haben. Aber es gibt auch eine ganze Menge Ideenwettbewerbe, wo da dann auch finanzielle Unterstützung gegeben werden kann.
Carolin: Genau- Finanzierung ist noch mal ein ganz guter Startpunkt für mich, weil gefördert wird das ganze Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Und im Grunde soll es halt oder sollte es halt darum gehen, dass die Wünsche und Visionen der Studierenden am Campus eben auch realisierbar sind oder realisiert werden können. Und da hat unsere Geschäftsführerin am Robert Schmidt Institut und auch das Team, was sie dann dafür zusammengestellt hat für dieses Projekt StartupYard auch schon ziemlich früh gesehen, dass dieser Ethos von Studierenden für Studierende eigentlich genau der ist, den wir leben und den wir den Studis zur Verfügung stellen wollen. Also die Studis sollen sich sozusagen bei uns aktiv mit einbringen bei der gesamten Gestaltung und Ausrichtung der StartupYard. Also sie wurden beispielsweise in einer kleinen Projektgruppe aus Innenarchitektinnen und Produktdesigner*innen, glaube ich, schon bei der Innenraumgestaltung der Startup Yard mit involviert und konnten ihre Ideen einbringen. Wir haben die Studierenden oder auch unsere studentischen Lotsinnen und -Lotsen, nennen wir sie, also die Studis, die bei uns mit im Team arbeiten, bei der Einrichtung der Startup Yard mit involviert und Mitspracherecht gegeben. Wir haben ihnen auch die Möglichkeit gegeben, bei den Veranstaltungen eben auch aktiv mitzuwirken, auch eigene Veranstaltungsformate zu entwickeln. Und das ist eine extrem schöne Sache und ein extrem schönes Ergebnis, was man sieht, seitdem diese StartUpYard steht.
Enrico: Wichtig dabei ist noch zu betonen, dass wir Fakultätsunabhängig sind. Wir als interdisziplinäre, also fachübergreifende Instanz auf dem Campus als Räumlichkeit, wo alle Studiengänge sich einfach treffen können auf einen Kaffee oder einfach um Ideen auszutauschen oder einfach nur irgendwie im Internet zu recherchieren, wenn sie irgendwie nebenbei mal Pause haben, sich da halt auch kennenzulernen und dort halt auch ihre Kompetenzen gegenseitig irgendwie abgreifen. Letztendlich sage ich immer, für ein gutes Startup braucht man immer alle drei Fakultäten, die wir haben. Also jemanden mit Wirtschafts-Kenntnissen, jemanden mit Design-Kenntnissen, damit die Ergonomie und aber auch wie das Produkt überhaupt psychologisch angenommen wird und so weiter stimmt. Interface und die ganzen anderen Stichworte, die es dazu gibt zu nennen, aber auch die ganzen Ingenieure, damit das Ganze auch funktional überhaupt tragbar ist oder fertigungstechnisch überhaupt reproduzierbar wird. Wenn die drei Kompetenzfelder zusammenarbeiten, dann haben wir eigentlich, wenn man die Hochschule unternehmerisch betrachten möchte, die beste Grundlage überhaupt mit der Start-up-Jahr zusammen da in die Zukunft zu gehen und entsprechende Innovationen hier vor Ort voranzutreiben.
Lena: Ihr habt uns jetzt so ein bisschen neugierig gemacht, weil ihr ja erzählt habt, dass die Studis da so mit einrichten durften und mitbestimmen durften. Und ihr bietet sowohl eben die Werkstatt, ihr bietet aber auch Veranstaltungen. Wie sieht es da drin dann eigentlich aus? Wie kann man sich das so vorstellen? Wie? Ich gehe da rein und dann sehe ich was?
Carolin: Du kommst rein und stehst im Grunde schon direkt im Community Bereich, wo wir eine kleine Couchecke haben, die auch natürlich von anderen Studis mitgebaut wurde, wo eine kleine Küchenzeile ist. Und es gibt einen zweiten Bereich, das ist der Werkstattbereich, also sozusagen Enricos Herzstück. Und dann haben wir noch einen Veranstaltungsraum, der multifunktional genutzt werden kann, sowohl für Vorlesungen, als auch für Ideenwettbewerbe. Und er wird zum Beispiel auch vom Hochschulsport genutzt.
Enrico: Der Werkstattbereich ist so ein bisschen das Herzstück eines Makerspace letztendlich. Das unterteilt sich bei uns in zwei verschiedene Bereiche. Der eine Bereich ist eher so das digitale Prototyping, also sehr viel Rechnerunterstütztes Arbeiten. Dafür haben wir vier Rechner Arbeitsplätze vorbereitet mit vorinstallierter Software, also CAD Software zum Beispiel, Computer-Aided Design. Das ist Software, mit denen ich zum Beispiel 3D Objekte entwickeln kann, die ich dann vielleicht im 3D Drucker ausdrucken kann, aber auch Grafiken zweidimensional Dateien erstelle, die für den Laser Cutter oder den Schneidplotter relevant sind. Generell können wir aber auch Apps programmieren, Webseiten aufsetzen etc. Also da ist eigentlich der Kreativität keine Grenzen gesetzt, außer den Anwender, die mit der Software erst mal quasi sich das Ganze aneignen müssen. Aber dafür haben wir unser mittlerweile siebenköpfiges Lotsen Team, was eigentlich tatkräftig immer die Leute unterstützt, die mal Hilfe brauchen. Angeschlossen an die Rechner entsprechen die ganzen Geräte. Also wie gesagt schon 3D Drucker und Schreib-Plotter und Laser Cutter. Die arbeiten autonom, wenn man alles richtig gemacht hat. Ansonsten haben wir noch einen kleinen Bereich für Elektronik Projekte. Dort arbeiten wir mit Mikrocontrollern zusammen. Stichwort ist hier Arduino und auch Rasperry PIE, also als Mini Computer. Daran angeschlossen haben wir eine ganze Menge Sensoren, Displays, Motoren. Die kann man einfach sofort quasi benutzen, anschließen, verdrahten und so weiter. Man kann aber auch Schnittstellen zusammen löten, wenn man das möchte. Also, dort kann man sogar bei uns Platinen fertigen und die entsprechend bestücken. Und der zweite große Bereich, den wir innerhalb der Werkstatt haben, das ist der, na ja, bei uns immer liebevoll Schmutzbereich genannt, also da, wo es ein bisschen staubiger wird, wenn man irgendwas sägen muss oder irgendwie mit Holz arbeitet oder mit Leichtmetall. Und letztendlich ergibt das ganze Sortiment, das ganze Inventar der Werkstatt eigentlich fast alle Möglichkeiten einem an die Hand, eigentlich fast jede Idee umzusetzen. Wichtig ist hierbei auch die Niederschwelligkeit, weil letztendlich sind die Studis immer für ihre eigene Erschaffung, ihre eigene Umsetzung der Projekte verantwortlich sind. Das heißt, wir briefen die ganz kurz in puncto Arbeitssicherheit, in puncto Verwendung der Geräte, geben denen vielleicht noch ein paar Hinweise, ein paar Ideen und Tipps rein, wie man eventuell ihren Ansatz mit den entsprechenden Geräten umsetzen kann. Und danach sitzen die oder arbeiten selber an ihren Ideen. Also bei uns gibt man keine Dateien ab und es wird gemacht, sondern bei uns macht jeder aktiv selber etwas.
Toni: Und jetzt noch mal zu euren Lotsen, die ihr gesagt hat, das siebenköpfige Team. Sind die quasi immer vor Ort und kann man dann da immer hingehen und fragen, wenn man quasi ein Problem hat oder Hilfe braucht?
Enrico: Ja, unser siebenköpfiges Team, das sind eigentlich Studies aus allen drei Fakultäten verschiedenste Studiengänge. Aktuell haben wir zwei Ingenieure, eine BWLerin und der Rest ist aus der Gestaltung, aber auch da aus verschiedenen Bereichen. Und von daher haben die auch in sich mit ihrem Studiengang ja schon verschiedene Kompetenzen, die sie entsprechend ausspielen und unterstützen aktiv, ja die Beratung oder die Angebote, wie man die Maschinen bedient etc. etc.. Falls mal im schlimmsten Szenario alle irgendwie Vorlesungen haben oder so, dann bin ich halt immer noch vor Ort und kann da auch mithelfen. Also, letztendlich decken wir die Öffnungszeiten von 9 bis 17 Uhr Montag bis Freitag immer komplett ab.
Carolin: Das Schöne daran ist, dass die Lotsinnen und Lotsen aus den drei Fakultäten kommen, ist natürlich auch, dass die sich wirklich nach ihren Kompetenzen auch ein bisschen aussuchen können, welche Aufgaben sie übernehmen oder sich eben auch mal an Geräte herantrauen, mit denen sie sonst in ihrem Studienalltag überhaupt nicht in Berührung kommen würden. Und wenn es dann die Person gibt, die halt auch gerne mal Veranstaltungen mit organisiert, dann unterstützt die mich halt viel. Die nächste schreibt halt ganz gern Texte und kann über unseren Instagram-Kanal auch die Postings mit realisieren. Also das ist halt eine ganz runde Sache am Ende.
Toni: Was sind denn so Projekte, die da gestartet werden? Also gibt es da so ein paar coole, die ihr nie vergessen werdet? Könnt ihr da mal so ein paar raushauen?
Enrico: Das können wir auf jeden Fall machen. Aktuell laufende Projekte unterliegen natürlich der Geheimhaltung.
Lena: Top Secret.
Enrico: Genau. Vergangene Projekte können wir natürlich gerne drüber reden. Zum einen haben wir einmal sehr erfolgreich Matics. Das war ein damals ein zweiköpfiges Team aus begeisterten Hobby-Fußballern. Und die haben sich halt immer gefragt: Okay, wie kann ich jetzt meine einzelnen Spieler auf dem Feld besser monitoren? Letztendlich klar, wenn ich ein Spiel, irgendwie ein Fußballspiel mir angucke, dann sehe ich und das Ergebnis ist am Ende irgendwie klar. Ich habe verloren oder gewonnen. Aber woran lag es denn jetzt überhaupt? Und dieser Frage sind die irgendwie forscherisch auf den Grund gegangen und haben auch gleichzeitig eine Gründungsidee daraus wachsen lassen. Letztendlich ist die Idee, so wie ich sie verstanden habe, so dass man halt einzelnen Spielern so eine Art Messgerät umschnallt, relativ klein nimmt jetzt kein Gewicht weg oder so und mit diesem Messgerät können Daten übertragen werden an den Trainer, der hat dann ein grafisches Interface, wo dann halt die ganzen Metadaten durchlaufen. Dementsprechend kann ich genau tracken, wie viel Strecke ist der Spieler, die Spielerin schon gelaufen oder welche Beschleunigung oder wo ist die primäre Position auf dem Spielfeld usw.. Also ich weiß jetzt nicht genau wie die ganzen Metadaten da erfasst werden und was da alles drin ist, aber so grob ist deren Geschäftsidee und dementsprechend ist natürlich Trainern hier ein Tool geboten worden, entsprechend die Performance ihrer Spielerinnen zu targeten und dann entsprechend auszuwerten.
Carolin: Das Spannende an diesem Projekt ist auch, dieses Team hat im Grunde dieses ganze Beratungsportfolio, was wir am Robert Schmidt Institut haben, durchlaufen. Also die waren Teilnehmende bei unserer Seminarreihe Unternehmerisches Denken und Handeln. Die haben am Landes-Ideenwettbewerb Inspire teilgenommen, die wurden Exist gefördert, haben sich 2018 gegründet, vertreiben mittlerweile europaweit. Also es ist eine extreme Erfolgsgeschichte. Der Bogen zur StartUpYard ist auch deswegen jetzt aber noch mal gekommen, weil wir den Gründer Alexander Papazoglou jetzt schon bereits bei unseren Ideenwettbewerben beispielsweise wieder als Jury Mitglied dabei hatten oder er eben auch zu unseren sogenannten Gründungstalks dazu kam, wo wir eben auch Alumni unserer Hochschule einladen, die mit ihrer Gründungsidee sich selbstständig gemacht haben in Mecklenburg-Vorpommern und jetzt hier einfach als Unternehmerinnen und Unternehmer agieren. Und das sind einfach auch immer total gute Vorzeigebeispiele für unsere Studierenden auch als Motivation, sowas einfach selbst mal in die Hand zu nehmen und sich mit der eigenen Idee auch raus zu trauen. Ein zweites Team, über das wir immer ganz gerne sprechen, ist das Team vom Füllwerk Wismar. Die haben auch bei einem Ideenwettbewerb in der StartUpYard , beim Kickstart Ideenwettbewerb der StartUpYard teilgenommen und Förderung erhalten, eine finanzielle. Und zwar hatten die Idee, einen Unverpackt Laden in Wismar zu eröffnen und haben dafür eigene Schütten-Systeme entwickelt. Und die wurden im Rahmen dieses Kickstart Ideen Wettbewerbs als Prototyp gebaut. Und dann haben sie im letzten Jahr, also 2022 den ersten Unverpackt-Laden in Wismar eröffnet. Und ja, da gehen wir jetzt immer einkaufen.
Lena: Das sind ja auch beides Super Märkte. Also ich meine, Fußball ist ja riesig und wird wahrscheinlich super angenommen. Und auch Nachhaltigkeit und Unverpackt-Läden und so sind ja auch gerade oder schon länger eigentlich mega im Kommen und gibt es ja jetzt auch total viele, total schön. Ich merke aber gerade, mein Kaffee ist schon wieder kalt. Deswegen machen wir eine kurze Pause und sind gleich wieder zurück mit ganz viel weiteren Insights für Startup Yard. Bis gleich.
Lena: Okay, wir sind zurück und machen gleich weiter. Und zwar haben Toni und ich in Vorbereitung auf die Folge ein bisschen euren Instagram-Account gestalkt und wir haben gesehen, dass ihr echt viele Veranstaltungen anbietet, zum Beispiel eben Vorträge zu Grundlagenwissen für das eigene Business, aber auch zum Thema Corporate Social Responsibility. Ihr macht aber auch Pizza-Abende, ihr habt ein Reparatur Kaffee einmal im Monat. Also da war echt viel zu sehen. Könnt ihr uns mal einen kleinen Überblick geben? Also was bietet ihr für Veranstaltungen auch an? Oder eben auch Pizza Abend? Also, was gibt es da noch so für Angebote?
Carolin: Genau. Also, da kann ich ja mal ganz kurz vorlegen. Und zwar ist dieses Angebot oder dieser ganz bunte Blumenstrauß aus unterschiedlichen Veranstaltungen, den wir da zusammengestellt haben, im Grunde so, dass wir wöchentliche Veranstaltungen haben, die sowohl im Technikbereich als auch im Softskill Bereich liegen.
Wir wollen die Community unkompliziert oder wie Enrico vorhin schon sagte, niederschwellig zusammenholen. Also es soll ohne große Hürde möglich sein, bei uns auch einfach mal rein zukommen und mal sich zu informieren, was es so für Themen gibt. Und es sind einfach auch viele Themen, die unabhängig von den Studiengängen interessant sind und einen auch für die berufliche und private Zukunft eben auch fit machen. Das ist so der eine Bereich. Dann haben wir unsere Ideenwettbewerbe und größere Veranstaltungen, die meistens einmal im Jahr oder einmal im Semester stattfinden. Da geht es also darum, dass man schon mit einer konkreten Idee sich auch bewirbt, dann auch die Idee vor der Jury pitcht und dann im Fall der Prämierung eben auch finanziell gefördert werden kann bei der Entwicklung seiner Idee, bei der Umsetzung eines Prototypen oder bei beim Coaching des Teams selbst. Außerdem haben wir so Netzwerkveranstaltungen. Dazu gehört zum Beispiel so ein Pizza-Abend. Aber wir haben auch Netzwerkveranstaltungen, die sehr viel größer angelegt sind, wie zum Beispiel die StartUp Expo, die jährlich im Wintersemester stattfindet und bei der der lokale Gründung Kosmos Wismars sich vorstellt und einen Einblick verschaffen will. Was gibt es eigentlich für Anlaufstellen mit beispielsweise dem Innovation Port, mit dem Technologie und Gründungszentrum am Hafen und seit diesem Jahr auch neu mit dem Projekt Bay mit ganz unterschiedlichen, oftmals auch kostenfreien Angeboten oder Netzwerk Veranstaltungen, bei denen eben auch Partnerinnen und Partner aus MV mit dazu kommen, bei denen man Leute einfach aus der Startup-Szene Mecklenburg-Vorpommerns oder darüber hinaus kennenlernen kann, wo man vielleicht auch seine zukünftige Mentorin kennenlernen kann. Das ist eben einfach eine total gute Möglichkeit, in diesen Gründung Kosmos einfach mal reinzuschnuppern und zu erfahren, ob das Ganze überhaupt etwas für einen ist, ob man sich da wiederfindet. Und dann haben wir als Veranstaltung eben noch diesen Bereich, ich habe es vorhin schon mal ganz kurz angeschnitten, ist die Curriculare Integration. Das heißt also, es gibt Projekte von Teams, die bei uns sich ausprobieren, die eignen sich dafür, von der Lehrseite eben noch mal betrachtet zu werden, also im Curriculum noch mal betrachtet zu werden, im Rahmen einer ganz anderen Lehrveranstaltung. Also eine Idee, die aus dem Elektrotechnik-Bereich kommt, die aber mal eine Beleuchtung aus betriebswirtschaftlicher Sicht braucht, um zu schauen: „Okay, in welche Richtung geht das Ganze überhaupt?” Da gibt es eben auch immer wieder Professoren und Professoren, die sagen: „Hey, das passt bei mir in die Lehre total gut rein. Wir behandeln das Thema mal.” Wir haben dann sozusagen die Möglichkeit, Studierende aus allen drei Fakultäten an diesem Modul teilhaben zu lassen, sodass sich Studierende fachübergreifend und fakultätsübergreifend in einem Modul kennenlernen können und miteinander arbeiten über ein Semester hinweg. Und dann eben auch mal schauen, wie entwickelt sich das Ganze? Wie ist es, wenn ich auf einmal als BWLerin mit einer Gestalterin zusammenarbeite? Was entwickle ich dann auch für neue Perspektiven auf ein Problem oder auf eine Fragestellung? Und dann auch im Ergebnis zu sehen und so einen Fall gab es halt im letzten Semester dann auch ein Ergebnis zu sehen, was nach außen getragen wurde. Wir hatten also mit einem Modul auch dann die Ergebnisse im Rahmen einer Ausstellung gezeigt, dass man einfach was Vorzeigbares auf einmal hat, was sich Campus Externe und Hochschulexterne genauso angucken können wie Hochschulangehörige.
Lena: Ich finde es super, dass da die Lehre auch so offen ist, also dass sie das zulassen, dass man eben so praxisnah auch arbeitet. Und gerade dieses interdisziplinäre Arbeiten habe ich jetzt auch so gemerkt- Nach der Uni, wenn man dann anfängt zu arbeiten, ist man ja zwangsläufig damit konfrontiert, dass man eben nicht nur in seinem Medienkreis herum schwirrt, sondern eben auch in unserem Fall jetzt irgendwie mit Entwicklern zusammenarbeitet oder einfach mit verschiedenen Gewerken. Und das ist ja in, ich würde sagen, einfach total vielen Jobs so, dass man sich eben aus seiner Bubble so ein bisschen raus bewegt und eben wissen muss, wie arbeite ich dann eben mit verschiedenen Menschen aus verschiedenen Tätigkeitsbereichen zusammen. Also, klingt nach einer total guten Vorbereitung auf das spätere Berufsleben auch.
Toni: Ja, so eine allgemeine Bereicherung. Das bereitet irgendwie einmal auf alles vor, wenn man sich da mal hintraut. Und gleich dazu angeschlossen, ihr habt es jetzt schon ein bisschen angeteasert, als Student, da kann man sich jetzt also in der StartUpYard einfach so blicken lassen und braucht halt nicht diese konkrete Idee schon im Voraus.
Enrico: Genau. Also primär ist die StartUpYard jetzt zwar auch eine Ideenschmiede, aber auch einfach nur ein Treffpunkt auf dem Campus. Und das nutzen auch sehr viele Studierende um einfach mal vorbeizukommen zwischen den Vorlesungseinheiten, sich einfach mal in unsere Lounge rein zusetzen, ein bisschen zu entspannen, vielleicht einen Kaffee da zu trinken oder auch einfach ein bisschen netzwerken. Leute, die natürlich ohne Idee dahin kommen, kriegen vielleicht da Ideen. Letztendlich ist es ein kreativer Ort mit ganz vielen tollen Geräten, die da rumstehen. Viele Menschen plappern interessante Sachen, wo man vielleicht mal mit irgendwie zuhört und schon kommt man auf eigene Ideen, Inspiration und so weiter. Letztendlich ist bei uns auch Material immer kostenfrei verfügbar. Letztendlich muss man nicht mal irgendwas mitbringen bei uns. Holz, 3D-Druck, Filamente etc. Schrauben und so weiter. Ist bei uns kostenfrei verfügbar und dementsprechend, wenn man da jetzt einfach mal hingeht, man hat vielleicht gar keine Idee, man hat aber irgendwie, weiß ich nicht gerade so einen Tag, wo man irgendwie ein bisschen Ablenkung braucht von irgendeiner Vorlesung oder so, und da einfach ein bisschen rumsitzt und sich so einen 3D Drucker anguckt und vielleicht sich so fragt- Hm, ich könnte ja mir noch so einen kleinen Helferlein für meine Federtasche bauen oder was weiß ich, was da einem spontan so einfällt. Und letztendlich ist das halt auch immer ein Ort, in dem Kreativität stattfinden kann und auch gelebt werden soll auf jeden Fall. Und von daher sind alle Hochschulangehörigen bei uns einfach eingeladen, auf eine gute Zeit vorbeizukommen.
Toni: Total cool. Jetzt macht es einmal finde ich genau dieses Netzwerken besonders. Aber gibt es noch mehr Punkte, die ihr erwähnen wollt dafür?
Carolin: In meinen Augen ist es immer ein großer Pluspunkt oder sehr wertvoll, wenn man in diesen Räumlichkeiten auf Gleichgesinnte trifft. Und Enrico hat es vorhin schon mal kurz gesagt. Es sind also sowohl fachlich Gleichgesinnte, aber auch persönlich Gleichgesinnte und man begegnet sich halt viel mehr auf Augenhöhe. Wir haben natürlich hauptsächlich Studierende, die zu uns kommen, aber wir haben eben auch Hochschulmitarbeitende, Lehrende, Professoren, die zu uns kommen. Man begegnet sich einfach auf einer komplett anderen Augenhöhe, als das in der Lehre der Fall ist. Diese Durchmischung, die ist da halt einfach noch mal eine ganz andere.
Enrico: Bei den meisten Werkstätten, gerade die spezielleren Werkstätten, wo man halt nicht mal eben spontan an irgendein Gerät rangehen kann, sondern eher den Werkstatt Führenden da zu arbeitet, die das Ganze für einen umsetzen. Dementsprechend ist man ja gar nicht in Kontakt mit dem Wasserstrahlschneider oder der CNC Fräse und so weiter. Und bei uns hat man halt die Möglichkeit, selbst hands-on zu arbeiten und auch den Prozess aktiv mit den eigenen Händen haptisch zu erleben. Und dadurch schult man natürlich auch irgendwo den Blickwinkel auf die Fertigung dahinter, aber zum anderen auch, wohin kann sich meine Idee überhaupt entwickeln mit den Möglichkeiten, die ich hier habe? Muss ich mich einschränken oder kann ich sogar noch größer denken? Und das sind natürlich Potenziale, die erst durch selber machen entstehen können.
Lena: Und baut ja wahrscheinlich auch echt Hemmungen ab, wenn ich da reingehen kann und ich weiß, ich kann euch duzen und habe halt eine, ich weiß nicht, in der Lehre vielleicht ein Dozenten vor mir oder wie du schon sagst, ein Werkstattleiter, wo das dann natürlich das Verhältnis auch ein bisschen anders ist, sondern ich kann da reingehen, Ich bin vielleicht ein bisschen entspannter. Es ist offen. Ich kann “du” sagen. Ich kann mich einfach hinsetzen und einen Kaffee trinken und zuhören. Vielleicht mache ich dann selber was danach. Also ich kann mir das schon vorstellen.
Carolin: Und es geht halt auch nicht nur den Studis so. Also auch die Kolleginnen und Kollegen am Campus und die die Profs, die kommen einfach mal vorbei, tatsächlich mal kurz auf einen Kaffee und schauen mal rein, was so los ist, was wir so als nächste Veranstaltung haben. Wir hatten auch bei den Technik-Workshops von Enrico und auch bei den anderen Angeboten immer mal wieder Profs dabei, die sich rein gesetzt haben und einfach mal Interesse am Thema hatten.
Lena: Ja, das wollten wir sowieso noch fragen. Wie wird das denn so angenommen, eure Angebote? Wie seht ihr das so natürlich auch bei Studis gerade, aber auch bei den anderen Personen von der Hochschule?
Enrico: Ja, das ist eine ganz schön schwierige Frage, um ehrlich zu sein. So Evergreens, die immer gut funktionieren, sind halt 3D Druck, Laser Cutter und so weiter auf der Technik Workshop Seite. Andererseits für unternehmerisches Denken und Handeln, wo es dann irgendwie darum geht, mal eine Excel-Tabelle neu aufzubauen und mal kennenzulernen, was das Programm noch alles so bietet. Das ist dann teilweise immer so ein bisschen marginaler besucht. Das ist immer sehr durchwachsen, entsprechend der Pizza-Abend, wenn es irgendwas umsonst gibt, da sind die Studierenden plötzlich in Massen irgendwie bei uns im Gebäude, wo wir dann schon Platzprobleme bekommen. Also es ist wirklich sehr Format abhängig. Aber das mal verallgemeinert zu sagen, ich sage mal so, zwischen fünf und zwanzig Leute kann man eigentlich schon für die Events so als als Nummer in den Raum schmeißen.
Carolin: Wir wollen auch einfach eine gute Mischung aus Technik Themen, Softskill Themen, Community Themen rein bringen. Deswegen gibt es halt auch mal einen Filmabend, der hat natürlich irgendeine Thematik auch mit Gründung zu tun. Also da geht es dann meistens Führungspersonen oder irgendwelche Start-Ups, dass man einfach sogar bei einem Community Event diesen Gründungs Spirit eben mit reinbringt. Und mein persönliches Highlight im Semester sind aber eigentlich immer die Semestereröffnungs Events oder die Semesterabschluss Events. Weil da geht es auch einfach noch mal darum, sich nicht nur bei den Studis, sondern auch allen Interessierten unserer Angebote dafür zu bedanken, dass wir einfach ein cooles Semester hatten. Und da haben wir im Sommersemester immer das Mitsommer-Lap, so nennen wir das. Also da lassen wir es sozusagen auf der Wiese vor der Yard einfach noch mal ganz nett ausklingen, auch mit ein bisschen Volleyball. Die studentischen Gremien werden dazu mit eingeladen und unterstützen die Veranstaltung auch immer noch. Und zum Beginn des Wintersemesters haben wir jetzt im zweiten Durchlauf den sogenannten Ersti Rummel eingeführt. Das heißt also, nach der feierlichen Immatrikulation, nach dem feierlichen Akt, veranstalten wir einfach auch auf der Campuswiese einen total bunten Nachmittag mit ganz vielen verschiedenen Angeboten, um den Erstis, aber auch den Studis, die es vielleicht noch nicht kennen, die Angebote, die es am Campus insgesamt gibt, sowohl vom RSI als auch beispielsweise vom Sprachzentrum, vom Hochschulsport, von den studentischen Gremien, einfach mal zu zeigen, was sie hier alles machen können. Und das sind immer einfach total schöne Events. Und wenn dann noch das Wetter mitspielt, dann ist es immer besonders gut.
Lena: Ja, super. Wir schauen zum Abschluss des Interviews mal ein bisschen in die Zukunft. Was habt ihr dann mit der StartUpYard und vielleicht auch allgemein mit eurem Projekt so vor? Gibt es in Zukunft bestimmte Kooperationen oder weitere Möglichkeiten, Pläne, die euch jetzt schon so vorschweben und von denen ihr schon erzählen könnt?.
Carolin: Also dazu können wir im Grunde schon so viel sagen, das Projekt StartUpYard wird fortbestehen, es wird als Einrichtung am Campus aufrechterhalten werden. Es wird auch weiterhin das Lotsen Team geben, was sozusagen die Community betreuen wird, was weiterhin fortbestehen wird, ist sozusagen dieser Vernetzungsgedanke und Netzwerkgedanke, dass die StartUpYard als Anlaufstelle am Campus Fakultätsübergreifend weiterhin bestehen bleiben wird, dass auch sozusagen in Hinblick auf das Robert Schmidt Institut die Verbindungsstelle zwischen Hochschule und Wirtschaft und Stadt, also auch sozusagen den lokalen Anlaufstellen sind, dass diese Kooperationen auf jeden Fall auch weitergeführt werden.
Enrico: Was wir noch sagen können, ist, dass auf jeden Fall in Zukunft ein neuer Studiengang an der Hochschule akkreditiert worden ist und das ist der Studiengang Entrepreneurship für die Fakultät Wirtschaft ist. Das ist ein Masterstudiengang und der beinhaltet auch das aktive Arbeiten in der StartUpYard. Das heißt, wir sind quasi auch dann in der Lehre mit drinnen und machen quasi auch ein Hands-on-Modul innerhalb dieser Lehrveranstaltungsreihe.
Toni: Jetzt ist der Name Robert Schmidt schon so oft gefallen. Carolin, kannst du das bitte noch mal erläutern, wer das denn ist?
Carolin: Ja, na klar. Also Robert Schmidt war der Gründervater der Hochschule Wismar. Und zwar wurde die Hochschule 1908 als damals noch Ingenieursakademie in der Stadt gegründet, und zwar im Hof der Heiligen-Geist- Kirche. Das ist, wenn wer schon mal in Wismar war, das ist da, wo auch viele Touris immer vorstehen und das Eingangstor fotografieren, weil es nämlich gleichzeitig auch die Polizeiwache von SOKO Wismar ist. Also natürlich nur in der ZDF-Serie.
Enrico: Oder wer den Film Nosferatu kennt, der wurde ja in Lübeck und in Wismar gedreht. Einige historische Orte, die vom Krieg verschont blieben, kann man auch heute noch wiedererkennen. Und im Hintergrund ist auf jeden Fall auch die Heiligen-Geist-Kirche da zu sehen.
Carolin: Also es gibt immer wieder sozusagen Verbindungen zur Stadt und zum Kulturerbe der Stadt und der Hochschule. Genau. Und der Robert Schmidt hat damals sein wohl komplettes privates Vermögen und das Vermögen seiner Frau nach Überlieferung dafür gespendet oder investiert, um diese Ingenieursakademie zu gründen.
Enrico: Aber auch schon interdisziplinär mit dem Gedanken heraus, dass das nicht nur Ingenieurs Themen sind, die dort gelehrt werden, sondern auch gründungs relevante Themen. Und er war damit quasi der erste zu seiner Zeit, der diese Themenfelder zusammengebracht hatte, also ein ganzheitliches Denken darin aufgehen hat lassen in seiner Ingenieursakademie, weshalb wir ihn quasi als Namenspatron für uns gewählt haben.
Lena: Gleich noch ein bisschen Geschichte als Hintergrundwissen quasi to go.
Toni: Wir freuen uns also auf die nächsten vier Jahre StartUpYard. Aber bevor wir euch jetzt verabschieden, kommt wie immer unsere Frage, was sind eure Top drei Gründe hier in MV zu studieren?
Enrico: Meine Top drei Gründe, in MV zu studieren. Also, speziell ich kann jetzt nur für Wismar sprechen, weil ich ja auch hier Studienerfahrung gesammelt habe. Zum einen halt neben dem regulären Studium gibt es natürlich noch eine ganze Menge On top Angebote, die hier auf dem Campus stattfinden, wo ich mich persönlich, damals in meiner Studienzeit vernetzen konnte, persönlich weiterbilden konnte. Verschiedene Ideenwettbewerbe, an denen ich damals teilgenommen habe, wo ich auch viele tolle Menschen kennengelernt habe, die ich auch heute noch sehr wertschätze und auch noch in Kontakt bin. Letztendlich hat mich das sehr, sehr in meiner Persönlichkeit bereichern können. Weiterhin natürlich freizeitmäßig immer schön hier in MV zu sein. Ich habe den Strand, die Ostsee direkt die Ecke. Das ist für mich eigentlich so ein kleines Highlight, was die Natur hier drumherum angeht. Ich persönlich bin aber auch ein Mensch, der lieber gerne in kleinen Städten wohnt und nicht mit großen Städten so gut klarkommt. Also hier ist alles ein bisschen ruhiger und ein bisschen gefühlt langsamer. Und gerade das ist eigentlich das, was ich auch sehr schätze an speziell Wismar in dem Fall.
Lena: Carolin, was sagst Du?
Carolin: Genau. Eine Sache, die Enrico ja gerade schon gesagt hat, gehört auch zu meinen Top drei, das ist der Strand. Das ist einfach dieser Strandnähe, es ist einfach unglaublich schön. Ich fand und finde auch immer noch dieses studentische Leben, was die Partys angeht, extrem gut. Also wir haben ja neben den WG Partys und Atelier Partys, wenn ich das hier überhaupt sagen darf, von den Studis organisierten Partys, die einfach immer total schön sind und waren und jetzt auch wieder sind. Und auch diese legendären, so sind sie wirklich, legendären Haus 7 Partys, die jetzt wieder stattfinden und auch einmal im Jahr das große Campus Open Air, wo auch einfach die Campus-Wiese bebt. Das ist einfach genial. Und was für mich noch ein echtes Highlight ist, sind diese Wassersport-Themen. Also ich habe im Studium surfen gelernt, jetzt nach dem Studium segeln und das ist einfach ein unglaubliches Gefühl von Freiheit, so auf dem Wasser zu sein. Genau. Und dann während des Studiums, noch mal darauf zu kommen und auch auf die beruflichen Perspektiven, so das Thema Vernetzung. Also dass du dich während des Studiums hier schon einfach mal mit potenziellen Unternehmen vernetzen kannst oder mit Menschen, die einfach beruflich das machen, was dir auch vorschwebt für deine spätere berufliche Zukunft, sei es auf unserer Firmenkontaktbörse der Stubi oder halt im Innovation Port Leute kennenzulernen oder im TGZ einfach schon mal Fuß zu fassen. Also das sind so Highlights.
Toni: Das sind perfekte Antworten in meinen Augen.
Lena: Das waren jetzt aber vier Gründe. Aber nehmen wir trotzdem.
Carolin: Aber der Strand wurde doppelt genannt.
Lena: Das lassen wir durchgehen. Vielen Dank, dass ihr hier wart. Vielen Dank für die Antworten und für die vielen Einblicke, die wir bekommen haben. Es war wirklich super interessant und ich habe auch noch mega viel gelernt.
Carolin: Vielen Dank. Danke, dass wir bei euch sein konnten.
Toni: Bis zum nächsten Mal hoffentlich.
Lena: Ciao.
Toni: Tschüss.
Lena: So, das waren Caro und Enrico von der StartUpYard der Hochschule Wismar. Und bevor wir uns auch von euch verabschieden, kommen hier noch mal unsere drei Main Take Aways, also die Punkte, die ihr aus unserer Folge mitnehmen solltet. Erstens: Die StartUpYard bietet euch ganz viele Angebote und vor allem total viel Praxis, zum Beispiel top ausgestattete Werkstatträume und Workshops, Vorträge, Netzwerkveranstaltungen und ganz viel mehr. Zweitens, interdisziplinär. Alle drei Fakultäten arbeiten in der Startup Yard zusammen und ihr lernt dabei auch gleich was für euer späteres Berufsleben, und zwar eben mit bunten Teams zusammenzuarbeiten.
Toni: Drittens: Die StartUpYard ist ein kreativer und offener Ort. Man braucht also noch keine Idee, wenn man da hingeht. Aber man bekommt bestimmt eine, wenn man sich dort mit den anderen Gleichgesinnten austauscht. Und viertens: Heute ausnahmsweise wieder mal das MV-Netzwerk. Auch in Wismar geht was. Zum Beispiel die Haus 7 Partys klingen doch ziemlich gut.
Lena: Mit diesem letzten Learning verabschieden wir uns von euch für diese Folge. Bis zum nächsten Mal.
Toni: Schreibt uns gerne in der Zwischenzeit und lasst uns ein Feedback da.
Lena: Tschüss.
Der Podcast “Campus Insights MV” ist Teil des Projekts "Studieren mit Meerwert".
Eine Kampagne des Landes Mecklenburg-Vorpommern.
Produziert im Auftrag des Landesmarketings MV.